Stil (Spielzeit): Hardcore (23.05.2008)
Label/Vertrieb (VÖ): Alveran/Soulfood (23.05.2008)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.myspace.com/officialdoordie
Seit 1999 bestehen DO OR DIE nun schon. In dieser Zeit hat die Band wie so viele gute und schlechte Zeiten durchlebt. Den größten Crash gab es wohl 2003 als die Hälfte des damaligen Sextetts ausstieg, da der ausufernde Tour-Zeitplan nicht mehr mit ihrem täglichen Arbeits- und Privatleben vereinbar war. Doch das neue Line-Up, welches DO OR DIE nur ein Jahr später präsentierten, war kein Deut schlechter als das alte. Im Gegenteil, die erste Platte, die sie mit diesem Line-Up veröffentlichten, ist bis heute meine Lieblingsplatte der Band. „Traditition" (2005, Alveran Records) bestach durch durchdachtes Riffing und viele gute Songs. Mit ihrem mittlerweile vierten Full-Length und fünftes Release „Pray For Them" ist jedoch eine weitere Neuerung eingetreten. Zwar haben DO OR DIE immer noch zwei sehr gute Shouter, aber leider nur noch einen Gitarristen. Und dies hat auch Ihr neues Album geprägt.
Die neuen Songs sind nämlich allesamt nur für eine Gitarre geschrieben, was die Musik zwar transparenter aber meiner Meinung nach auch nicht mehr ganz so interessant macht. Die Melodie-Linien mit begleitender Rhythmus-Gitarre, die man hier und da noch auf „Tradition" zu hören bekam, sind fast komplett weg gestrichen worden. Für mich machte aber genau das den Reiz von DO OR DIE aus. Wenigstens wird hier und da versucht die Gitarre noch durch Synths zu unterstützen. Jedoch kommt hinzu, dass viele der Riffs immer auf der gleichen Idee aufbauen und damit die Songs oft sehr ähnlich klingen und wenig Wiedererkennungswert besitzen. Durch die Länge der Songs, im Schnitt 3:30 bis vier Minuten, sind sie hier und da auch etwas langatmig. Daher gefallen mir mit Abstand auch die zwei letzten Songs „B.F." und „D.O.D." am Besten, die die Zwei-Minuten-Barriere gekonnt unterschreiten.
Mein Fazit: „Pray For Them" sehe ich als eher schwaches Release dieser meiner Meinung nach immer noch besten belgischen Hardcore-Band. Zum einen liegt es daran, dass meiner Meinung nach wirklich die zweite Gitarre im Songwriting fehlt. Zu anderen daran, dass die Riffs mich diesmal einfach nicht so vom Hocker reißen. Trotzalledem haben DO OR DIE mit „Pray For Them" eine solide European-Hardcore-Platte rausgebracht.