Stil (Spielzeit): Oldschool/Hardcore (23:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Bridge 9 (17.10.08)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.myspace.com/cruelhand
Auf Grund des in Freimaurer-Art gestalteten Covers des CRUEL HAND Releases "Prying Eyes" hätte ich auf jedwede Musik getippt, nur nicht auf Hardcore. Umso erfreulicher ist es dann jedoch, wenn einem schon mit Beginn des ersten Tracks eine Oldschool-Dampfwalze in xTYRANTx oder DEATHBLOW Manier ins Gesicht prügelt, die den beiden Vergleichsband in nichts nachsteht. Unter Bridge 9 veröffentlichen die fünf Jungs aus Maine "Prying Eyes", einen Zwölf-Track-Longplayer mit der geradezu epischen Laufzeit von gut zwanzig Minuten. Da Oldschool oder Hardcore generell noch nie die Stärke zeitraubender Songs besaß, können wir dieses Manko hier getrost außer Acht lassen.
Die zwölf Songs auf "Prying Eyes" stellen sich vorwiegend im Up- oder moshigen Midtempo vor, dazu kommt noch eine fette lupenreine Produktion und eine gehörige Portion Gangshouts. Das Rezept für die Tightness von CRUEL HAND liegt in der Einfachheit. Moshige, oftmals drei-akkorde Riffs sind an der Tagesordnung, kombiniert mit einem gewalttätigen Shouting und herrlich dynamischen Drums. Das Konzept von "Prying Eyes" ist klar ersichtlich, jedoch zieht es. Sobald in nahezu jedem Song ein Break von Uptempo zu Midtempo oder andersherum umschlägt, fühlt man sich zum sofortigen Aufspringen und Two-Steppen animiert. Auch die Lyrics fügen sich gewohnt oldschoolig ins Gesamtbild ein, innere Konflikte und freundschaftliche Loyalität und Zusammenhalt sind hier Themen, abseits irgendwelcher politischer oder ideologischer Sichtweisen, die oftmals in jenem Genre propagiert werden müssen. Nur leider höre ich die Zeile "Is this the end?", gebrüllt als Gangchorus, nun schon zum vierten Mal bei den verschiedensten Bands. Naja.
"Prying Eyes" von CRUEL HAND sind zwölf Tracks, die allesamt sehr kurzweilig sind. Kaum hat es angefangen, und war es noch so schön, ist es auch schon wieder vorbei. Abgesehen davon, dass CRUEL HAND nicht unbedingt innovativ sind und mir einige der Textzeilen auch verdächtig bekannt vorkommen, lässt sich ihre Musik gut als oldschooliger, energiegeladener Hardcore im Stile von BANE oder TERROR beschreiben, der durch sein drückendes und einfaches Gesamtbild überzeugt und live definitiv auch den faulsten Tribünenhocker zum um sich Schlagen animiert.