Stil (Spielzeit): Indie/Hardcore (29:33)
Label/Vertrieb (VÖ): PXF Records (06.10.2006)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.kurhaus-online.com
Als damals „Refuse To Be Dead" (2004, Freecore Records) rauskam konnte ich von dem Album eigentlich gar nicht genug bekommen. Doch 2006 ticken die Uhren ein wenig anders. Denn der Stil von KURHAUS hat sich gewaltig geändert. Mit Hardcore hat die Musik der fünf Jungs aus Hamburg/Kiel eigentlich nur noch am Rande zu tun. Punk, Indie und Elektronische Musik sind dafür in den Vordergrund getreten.
Das manifestiert sich auch in der Tatsache, dass Sänger Jan versucht clean zu singen, was ihm mehr schlecht als recht gelingt. Auch der Gitarrensound hat sich geändert, wurde doch die gesamte Platte clean beziehungsweise crunchy, also mit nur ganz leichter Verzerrung eingespielt. Geblieben ist hingegen das immer noch sehr abwechslungs- und ideenreiche Songwriting, welches auch auf „A Future Pornography" noch den größten Pluspunkt von KURHAUS darstellt. Getragen von Emotion und Ehrlichkeit sind die Musik und die Texte einfach etwas, was man KURHAUS abkauft und was in keiner Sekunde aufgesetzt oder gekünstelt wirkt.
Somit hat die Band ihre Stärken bewahrt und in ihren neuen Sound eingearbeitet. Allerdings kann ich mit diesem neuen Sound recht wenig anfangen. Viele der Songs auf „A Future Pornography" finde ich gerade durch den cleanen Gesang ungelungen und das Fehlen von Verzerrung in den Gitarren nimmt eine ganze Menge an Energie. Und obwohl ich die gesamte Platte als authentisch empfinde, so finde ich im gleichen Moment manche Songs zu künstlerisch. Auf jeden Fall ist dieses Album nichts Alltägliches sondern etwas Besonderes. Jetzt bleibt es jedem selbst überlassen ob er es besonders gut oder besonders schlecht findet.