Stil (Spielzeit): Progressive Post Hardcore (25:04)
Label/Vertrieb (VÖ): United Power Fields (Mai 2006)
Bewertung: Progressiv, aber der ganz große Wurf ist es noch nicht (6,5/10)
Link: http://www.afire-music.de
Eine recht ungewöhnliche Mischung von Musikstilen hört man auf dem ersten Full-Length-Album „In The Sky" der südhessischen Band AFIRE. „In The Sky" ist allerdings nicht der erste Tonträger der 1998 gegründeten Band: „They Have Sawn The Wind And They Shall Reap The Whirlwind" heißt das 2000 erschienene Erstlingswerk.
Doch wie war das gleich mit der ungewöhnlichen Mischung von Musikstilen? Nehmen wir zuerst einmal das Grundgerüst, welches ich als Post Hardcore bezeichnen würde. An diesem Grundgerüst sind überall Verziehrungen angebracht, die man so nicht erwarten würde. Man nehme zum Beispiel Chaos und Punk oder auch typische Metalcore-Einlagen, die vielleicht allesamt noch nicht so unkonventionell sind. Spätestens wenn es in Richtung Black Metal geht sollte der eine oder andere jedoch hellhörig werden. Da wären als Beispiel die Songs „Vita Somnium Breve Est" oder „Emortal" zu nennen, bei denen in bester Black Metal Manier inklusive passenden Gekeife und dissonanten Gitarren-Geschrammel wild geknüppelt wird um danach wieder zurück zu Screamo-artigen Parts zu gelangen.
Viele Songs arbeiten mit einer solch eigenständigen Mixtur von Stilen. Dabei sind die Stücke wenig voraussehbar und progressiv gehalten. Ebenso abwechslungsreich sind die Vocals und Texte. Erstere reichen von schon oben erwähntem Keifen über Schreien, Shouten und Growls bis hin zu Spoken Words. Zweitere sind sowohl auf deutsch als auch englisch und ein Text sogar auf lateinisch geschrieben. Inhaltlich befasst man sich in der Hauptsache mit sozialkritischen Themen und dem „Chaos des Lebens", doch auch Veganismus spielt in einem Text eine Rolle.
Mein Fazit: „In The Sky" ist ein Album, was seine Zeit braucht bis man es zu schätzen weiß. Zwar ist AFIRE mit dieser Scheibe der ganz große Wurf noch nicht gelungen, dafür gehen viele Songs für mich zu wenig ins Ohr, doch der progressive Hardcore dieser fünf Südhessen macht Spaß und kann einem im richtigen Moment durchaus den Tag versüßen. Trotzdem rate ich dazu sich die Platte vorher anzuhören, wenn man dazu die Möglichkeit hat, da Vielen die Musik eventuell zu ungewöhnlich sein könnte.