November Coming Fire - Dungeness


Review

Stil (Spielzeit): Hardcore/Rock (44:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Reflections/Cargo (13.04.2006)
Bewertung: Es braucht schon mehrere Anläufe (7,5/10)
Link: http://www.myspace.com/novembercomingfire

Bereits die MCD „Black Ballads" (2003, IATDE Records) hat in eingeweihten Kreisen für Furore gesorgt. Über zwei Jahre nach dem Release dieser Scheibe kommt nun endlich das von mindestens 2500 treuen Fans erhoffte Album „Dungeness". Das Quintett NOVEMBER COMING FIRE aus Kent, Großbritannien, zeigt sich auf seinem Full-Length-Debüt als eine sehr frische und aufgeschlossene Hardcore-Band, mit dem Hang zum Besonderen.

Laut eigenen Aussagen wurde das Album von Bands wie BLACK FLAG, THE MISFITS, BIG BLACK, JESUS LIZARD, NICK CAVE, LOW, QUEENS OF THE STONE AGE, OLD MAN GLOOM, HOT SNAKES, BREACH und TOM WAITS beeinflusst. Alleine dieser breite Background zeigt schon, dass NOVEMBER COMING FIRE mit offenen Ohren durch die Welt gehen. Dementsprechend ist auch ihre Musik. Ich würde sie als eine Mixtur aus CONVERGE, MODERN LIFE IS WAR und SHAI HULUD bezeichnen. Jede dieser drei Bands ist meiner Meinung nach in der Musik von NOVEMBER COMING FIRE vertreten, aber nie so aufdringlich, dass man sagen würde: „Das klingt jetzt nach der und der Band." Die Stimme erinnert mich hingegen massiv an den Shouter von OMISSION.

Das Songwriting wechselt zwischen Old-Schooligen Parts hin zu chaotischen Gefrickel, wird manchmal auch ein wenig langsamer und doomig, dann wieder ziemlich krachig, um in großen Refrains mit dicken Gang Shouts zu enden. In den ersten Durchgängen hab ich die Tiefe von „Dungeness" erst gar nicht mitbekommen. Erst nach mehreren Durchgängen, wenn man die Songs schon ein wenig kennt, wird das Album ganz groß. Dann macht es einfach nur Spaß. Sicherlich ist die Platte keine Partyplatte, und auch nichts zum Nebenbeihören. „Dungeness" sollte man bewusst hören. Am besten mit Kopfhörern. So wächst das Album nämlich komplett über sich hinaus.