Raised Fist - Sound Of The Republic


Review

Stil (Spielzeit): Hardcore/Metal (37:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Burning Heart/SPV (07.04.2006)
Bewertung: Neue Einflüsse, die gut tun (10/10)
Link: http://www.myspace.com/raisedfist
Ganz ehrlich, als ich gesehen hab, dass RAISED FIST ein neues Album herausbringen, waren meine ersten Worte: „Wie geil!" Diese Band aus Schweden, die es schon seit 13 Jahren gibt, hat schon immer einen vollkommen eigenständigen musikalischen Stil verfolgt. Das liegt zum einen am Gesang von Sänger Alexander Hagman als auch an dem superschnellen Riffing und Drumming der Band. Von den durchgeknüppelten Hardcore-Songs findet man auf der neuen Platte allerdings nur noch wenige. Wer jetzt denkt, dass die Band dadurch auch nur ein Stück ihrer unbändigen Energie verloren hat, liegt falsch. RAISED FIST tönen auf „Sound Of The Republic" immer noch genauso angepisst und brutal wie zuvor.

„Sound Of The Republic" klingt in meinen Ohren viel frischer als alles, was RAISED FIST in letzter Zeit gemacht haben. Die Band arbeitet mittlerweile mehr als früher mit einer Menge Groove und Melodie. Das schlägt sich sowohl im Riffing als auch im Gesang nieder, der jetzt gelegentlich sogar clean daher kommt. Aber keine Angst, diese cleanen Parts wirken nie aufgesetzt sondern ungewöhnlich stimmig und fügen sich gekonnt ein, wie man zum Beispiel bei dem Song „Killing It" hören kann. Daneben setzt man vermehrt Einflüsse aus Rock und Metal (z.B. Blast Parts bei „You Ignore Them All") ein. Gerade für die Metal-Einflüsse wird vielleicht auch der neue Schlagzeuger Matte Modin verantwortlich sein, der ansonsten bei DARK FUNERAL die Felle malträtiert und sich in Sachen Drumming auf „Sound Of The Republic" wirklich selbst übertroffen hat.

Ebenfalls neu ist, dass man auch mal ruhigere Töne anschlägt. Bei „Some Of These Times" oder „Perfectly Broken" kommen die Strophen mit cleanen Gitarren und ganz leisem Drumming aus, und „Time Will Let You Go, All Alone, I Break" ist ein atmosphärischer aber trotzdem sehr aggressiver Song geworden. Für die Anhänger der alten und schnellen RAISED FIST-Songs gibt es auf „Sound Of The Republic" mit Stücken wie „You Ignore Them All", „Nation Of Incomplete" oder „Bleed Under My Pen" aber immer noch genug Grund zum abgehen.

Ich will nicht sagen, dass sich RAISED FIST mit dem neuen Album sehr verändert haben, denn der charakteristische Sound der Band ist auf jeden Fall noch vorhanden. Trotzdem hat eine Entwicklung stattgefunden, die der Band in meinen Augen sehr gut getan und ihr vollkommen neue Möglichkeiten im Songwriting geöffnet hat. Beim ersten Hören von „Sound Of The Republic" muss man zwar zunächst stutzen, das Album wächst dafür mit jedem weiteren Durchgang über sich hinaus. Bereits nach nur wenigen Durchgängen wird sich vermutlich jeder so in das Album verlieben, wie ich es getan habe.