Stil (Spielzeit): Post-Hardcore (35:13)
Label/Vertrieb (VÖ): Motor Music (02.12.2005)
Bewertung: The Revolution is coming! (10/10)
Link: http://www.thejrewing.com
Wer JR Ewing noch als hektische Screamo/Punk-Band im Hinterkopf hat wird sich bei „Maelstrom" vermutlich ganz schön auf den Hosenboden setzen. Im Jahre 2005 ticken die Uhren in Oslo nämlich ein bisschen anders und man hat sich weiterentwickelt; mehr als so manche Band in einem ganzen Leben. Ich gebe zu, dass ich mehrere Anläufe brauchte, bevor ich dieses Album gut fand. Aber ist es nicht immer so bei neuen und revolutionären Dingen? Nicht umsonst lautet ein altes Sprichwort „was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht". Doch bei diesem Album sollten viele Menschen mal den Mut haben zuzuhören, da sie sonst eine Menge verpassen.
„Maelstrom" könnte nach reiflicher Überlegung meiner Seits genau das sein, wo sich die Hardcore-Szene in den nächsten Jahren nach all dem aggressiven und hasserfüllten Metalcore-Gebolze hinentwickelt. In nicht allzu ferner Zukunft werden vermutlich nur noch wenige Menschen von den heutigen „Kings" wie Caliban oder Killswitch Engage sprechen. Warum? Weil es bereits heute ein Einheitsbrei ist, ohne Kontur und ohne Farbe. Ganz anders kommen da JR Ewing her. Sie haben auf „Maelstrom" Songs geschrieben, und keine Ansammlung von Riffs. Die Lieder sind so voller Gefühl, sind zerbrechlich und im gleichen Moment auch wieder extrem ausdrucksstark.
Da fällt es schwer die Musik in irgendeiner Weise in Worte zu packen. Aber Worte sind schließlich auch nur Schall und Rauch, dieses Album hingegen wird in den Köpfen der Menschen bleiben. „Maelstrom" hat alles: monumentale Soundwände, vertrackte Rhythmen, subtil gestaltete Melodien, in sich schlüssige Ideen und ein einfach umwerfendes Songwriting. Ich kann jedem nur empfehlen sich dieses Album zu kaufen. Auch wenn es in den ersten Durchgängen noch seltsam und ungewohnt klingen wird, früher oder später wird „Maelstrom" wohl jeden packen.