A Case Of Grenada - Hell Actually Is All Around

Stil (Spielzeit): Screamo/Hardcore/Rock (48:07)
Label/Vertrieb (VÖ): Redfield/Cargo (05.09.2005)
Bewertung: Gute Platte, wenn da nicht das Riff-Looping wäre...(7/10)
Link: http://www.acaseofgrenada.com
Gar nicht lange ist es her, da veröffentlichten vier Jungs aus Siegen genannt A Case Of Grenada einen Longplayer („Evidence"), der ein echter Ohrenschmaus sein sollte. Die Musik siedelte sich irgendwo im Hardcore bzw. Screamo an und wusste zu überzeugen. Es folgten mehrere Touren und ungefähr ein Jahr später ist es soweit und A Case Of Grenada veröffentlichen ihren zweiten Longplayer „Hell Actually Is All Around".
Leider überzeugt mich dieser Scheibe nicht so wie es damals der Vorgänger getan hat. Was mir sofort auffällt ist, dass sich viele Songs auf „Hell Actually Is All Around" unglaublich in die Länge ziehen. A Case Of Grenada haben es ein wenig verlernt auf den Punkt zu kommen und verstricken sich in endlosen Riff-Wiederholungen, die als Stilobjekt manchmal ja ganz cool rüberkommen, wenn man sie allerdings über die ganze Platte ständig hört werden sie schnell langweilig. Das ist aber auch schon der einzige (wenn auch schwerwiegende) Kritikpunkt, den ich der Platte geben kann.
Ansonsten bieten A Case Of Grenada absolut eigenständige Musik, die in diesem Fall etwas rockiger ausgefallen ist als auf dem Vorgänger und sich hauptsächlich im Mid-Tempo-Milieu aufhält. Man arbeitet sehr viel mit Melodie, Disharmonie und gewaltigen Soundwänden, die allumfassend scheinen. Auch Gesangstechnisch hat man sich weiterentwickelt: wo auf „Evidence" (fast) ausschließlich hohes Geschrei zu hören war werden jetzt sogar Shouts und cleane Sprech-Vocals eingesetzt. Das lockert die gesamte Musik doch um Einiges auf. Zudem haben A Case Of Grenada viele kleine „Gimmicks" (wie z.B. Klatsch-Parts) versteckt, die der Platte mehr Charisma verleihen und über die oben genannte Kritik etwas hinwegsehen lassen.
Mein Fazit: „Hell Actually Is All Around" ist mit Sicherheit kein schlechtes Album. Die Musik ist eigentlich genial um sie nebenbei auf einer Party zu hören. Dann fallen einem auch nicht die vielen Riff-Loops auf, die einen bei so manchem Song schon stören.