Stil (Spielzeit): Grindcore (20:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Grindhead Records (31.10.2004)
Bewertung: Grindcore De Luxe (9/10)
Link: http://www.ebolie.com
Ach, das Internet ist doch was Feines! Da arbeitet man für ein deutsches Internet-Magazin und eines Tages flattert aus heiterem Himmel eine CD vom australischen Label Grindhead Records ins Haus und ist auch noch richtig gut. Die Band heißt Ebolie und das Album „Elevation Into Disintegration".
Ebolie gibt es seit 1998 und wurde in Sydney gegründet. Damals bestand die Band lediglich aus dem Nötigsten: Vocals, Gitarre und Drums. Bereits nach zwei Monaten brachte das Trio eine 6-Track-Demo Namens „Campaign For Commercial Destruction" raus. Es wurde viel in Sydney und Umgebung gespielt und die Fan-Base begann zu wachsen. Leider trennte sich Ende 1999 der Gitarrist von der Band, so dass Ebolie erst einmal zur Ruhe gelegt wurde.
Anfang 2001 fand sich dann ein neuer Gitarrist mit dem im Juni 2002 vier Tracks aufgenommen wurden. Diese und die bereits veröffentlichten Tracks von der Demo wurden dann im November des gleichen Jahres von Grindhead Records als eine Art Ebolie Diskographie herausgebracht. Endlich begann es zu laufen bei Ebolie. Ein Bassist kam zum Line-Up hinzu, der allerdings nach wenigen Monaten zur Gitarre wechselte und den Platz für einen neuen Bass-Mann frei machte. Mittlerweile spielt man (laut Homepage) wieder zu dritt.
Im Oktober 2004 kam dann „Elevation Into Disintegration" und ist, obwohl es nur so kurz ist, ein richtig gutes Grindcore-Album. Geboten wird (natürlich) Grind-Geknüppel ohne Ende, dass allerdings durch viele flowige Parts sowie Einflüsse aus dem Death Metal erweitert wird. Daneben bauen Ebolie immer wieder Parts aus anderen Musikrichtungen wie z.B. Funk, Jazz, Heavy Metal oder sogar Techno ein, die zusammen mit den vielen Samples aus Filmen für reichlich Abwechslung sorgen.
Textlich ist das Album genauso interessant wie musikalisch. Hier werden viele gesellschaftskritische Themen angesprochen, als auch gegen die Hardcore/Metal-Szene gewettert. Dabei sind die Texte aber nicht platt sondern sehr interessant geschrieben.
„Elevation Into Disintegration" sollte meiner Meinung nach in keiner Grindcore-Sammlung, in der Bands wie Napalm Death, Blood Duster, The Berzerker oder Nasum stehen, fehlen. Fraglich ist nur, ob man hier in Deutschland/Europa überhaupt so einfach an die Scheibe ran kommt. Wenn Ihr sie irgendwie zu fassen bekommt rate ich Euch auf jeden Fall zuzuschlagen!