Mistress - In Disgust We Trust


Review

Stil (Spielzeit): Grindcore (47:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Earache/SPV (20.06.2005)
Bewertung: Macht Ihr mal... (5/10)
Link: http://www.geocities.com/stomp666
Mistress ist eine von diesen Bands, die obwohl sie „absolutely underground" sind, trotzdem fette Kritiken in allen möglichen Magazinen einfahren. 1999 gegründet in Birmingham, England, hat dieser Fünfköpfer bereits zwei Alben herausgebracht: „Mistress" und „The Chronovisor" (beide Rage Of Achilles).
Nun kommt, nachdem ihr altes Label pleite gegangen ist, der neue Output Namens „In Disgust We Trust" auf Earache Records raus. Ein glückliches Unterfangen für die vier Leutchen um Sänger Dave Cunt. Denn mit so einem Label im Rücken könnte man es ja tatsächlich aus dem Underground in den Overground (höhö) schaffen.
Da fragt sich natürlich der gediegene Leser, was Mistress denn überhaupt zu bieten haben? Nun, Mistress machen auf ihrem neusten Silberling Melodie-angehauchten Grindcore im Sinne von Napalm Death und Brutal Truth. Da zeigt sich, dass auch die Härte nicht vergessen wird.
Trotzdem findet man im Schnitt nur „wenige" Grind-Parts und schnelles Geprügel. Viele Songs sind im Upper-Mid bis Lower-High-Tempo anzufinden und bedienen sich eher groovig-flowigen Stil-Elementen. Das finde ich eigentlich ganz gut, denn wirklich schnell wird es zwar genügend, aber nicht übermäßig. So bietet die Platte wenigstens im Tempo einige Abwechslung.
Im Songwriting finde ich Mistress ansonsten relativ langweilig. Es wird sich streng an die Old-School-Grindcore-Kriterien gehalten. D.h. ein bisschen Akkord-Geschremmel, hier und da Geknüppel, dann wieder ein Up-Beat-Part und dann zurück zum Akkord-Geschremmel. Der Gesang bleibt die komplette Länge des Albums dabei auf der immer gleichen growligen Stimmlage. Dann und wann wird auch mal eine Art Heavy-Metal-Gesang im Refrain benutzt.
Ich kann eigentlich nicht verstehen warum Mistress bisher so gute Kritiken eingefahren haben. Für echte Fans dieser Musik ist die Platte vielleicht ein echtes Juwel. Ich finde „In Disgust We Trust" hingegen nur Durchschnitt. Da brauch's schon mehr um mich hinterm Kamin wegzulocken.