Modern Life Is War - Witness


Review

Stil (Spielzeit): PostHardcore (27:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Reflection/Deathwish (07.06.05)
Bewertung: Intensiv (8 von 10 Punkten)
Link: www.modernlifeiswar.net

Keine Refrains, Hardcore-Geshoute ohne prolliges Gehabe, Arrangements, die sicher nicht beim ersten Mal verständlich und erst recht nicht eingängig sind, lebensverneinende Texte. Ein Album, das gerade einmal 27 Minuten dauert, nur aus neun Songs besteht und ein Auftreten, das Live dafür ein absolutes Erlebnis ist, das so manche weit größere und bekanntere Band in den Schatten stellt und vor allem eins ist: intensiv.

Überhaupt zeigen sich MODERN LIFE IS WAR stärker vom Punk beeinflusst als in der Vergangenheit und rocken auf „Witness" oft einfach mal drauflos, was zusammen mit den noisigen Passagen viel zur Abwechslung beiträgt.

Besonders in den langsamen Songs entfernen sich die Amis weit von Eingängigkeit und solchen Spielchen wie Singalongs o.ä.. Stattdessen ergehen sie sich in zähflüssigen, psychedelischen Passagen, die CONVERGE oder NEUROSIS kaum besser machen könnten. Von Namen wie HOPE CONSPIRACY oder GIVE UP GHOST inspiriert, sind MODERN LIFE IS WAR aggressiv und wütend. Der Sound ist rauh. Der Sänger oft am Limit. Seine Art zu shouten ist nun mal relativ monoton, meiner Meinung nach aber gerade deshalb überagend. Seine Frustriertheit und sein Schmerz wird durch seine Qualitäten so grandios wie MODERN LIFE IS WAR nun mal sind.

MODERN LIFE IS WAR klingen auf ihrem zweiten Longplayer zwar augenscheinlich wie auf dem Vorgänger-Album. Dieser Eindruck vergeht aber bereits nach wenigen Stücken, denn dieses Album ist wesentlich konkreter und klarer, ohne dabei aber an Glaubwürdigkeit einzubüßen. Sehr schöne Scheibe für Leute, die sowohl auf melodischen Hardcore als auch auf getragenere Klänge stehen.