Stil (Spielzeit): Emocore (39:03)
Label/Vertrieb (VÖ): Earache Records (19.05.05)
Bewertung: Mittelmäßiges Album, das den Begriff "Originalität" schmerzlich vermissen lässt
Link: www.shortiemusic.com
Die aus Sacramento stammende Combo SHORTIE ist beileibe kein unbeschriebenes Blatt in der Szene. Ihr 2003er Debüt "Worthless Smile" kann bereits als Achtungserfolg gewertet werden und mit dem aktuellen Output bauen sie diesen mit Sicherheit weiter aus. Auf "Without A Promise" finden sich 14 eingängige EmoCore-Kracher bekannter Machart: Mit druckvollem Sound, melodiösem Songwriting, griffigen Gitarrenriffs und amtlichen Screamo-Attacken kommt man aus den Boxen. Dadurch lässt sich das Album stilistisch in die erweiterte Emo-Rock-Fraktion eingliedern, in der auch My Chemical Romance, Recover, Lostprophets und Jimmy Eat World zuhause sind.
Wenn man Pop und Rock als eine Folge sich auffällig ähnelnder Songs interpretiert, haben die fünf Herren recht. Ob das auch dem Hörer genügt, ist allerdings eher zweifelhaft. Mit "All this Time" und „Truth" schaffen SHORTIE zwar einen schmissigen und recht eingängigen Einstieg, doch dann wird es erst einmal recht eintönig: Schön melodischer Anfang, dann viel Gitarrengeschrammel mit Schlagzeug. Und das unterscheidet sich bei den meisten Songs leider kaum. Die Nummern klingen austauschbar, ebenso wie die Stimme von Sänger Pogus. Er meistert die melodischen Stellen zwar gut, aber seine Stimme ist weder ungewöhnlich noch gut geschult für die emotionalen Parts, die einzelne Songs vielleicht interessanter machen könnte. Einzig am Schluss des Albums werden Shortie mit "Tired Of Running" tatsächlich etwas poppiger und beweisen zumindest ansatzweise Ohrwurmqualität.
Die drei großen Buchstaben EMO haben schon zu viele mit dickem Strahl in den Schnee geschrieben, als dass noch weiße Flecken übrig wären. Vor vier oder fünf Jahren hätte "Without Promise" eine Welle ausgelöst, heute besteht die Gefahr, dass nur noch anerkennendes Kopfnicken übrig ist.
Gefühlsduselige Mosher, bitte vortreten!