Phobia - 22 Random Acts Of Violence


Review

Stil (Spielzeit): Crust-Grindcore (28:47)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight / Soulfood (7.11.2008)
Bewertung: Grind, Grind, Baby. (7/10)
Link: http://www.myspace.com/phobiagrindcore

Das Wort „Urgestein" tönt leider immer so nach Jeanskutten, eng gezogenen Genregrenzen und elitärem Pseudoalkoholismus, auch wenn sich PHOBIA neben wenigen Mitstreitern diesen Titel unterdessen sicherlich verdient haben. Wie dem auch sei: Diese Kalifornier sind kein unbeschriebenes Blatt mehr: Rund zwanzig Jahr Grind kleben an ihren Sohlen, doch diese Abgebrühtheit vermag es nicht diesen zweiundzwanzig Stücken den Atem zu nehmen.

Komprimierter Grindcore mit teils sinnvollen, teils absurden Texten ist an sich kein neuer Stern am Himmel und auch PHOBIA weichen im Großen und Ganzen nicht von der Norm ab. Der depressive und nihilistische Crust-Geist mischt sich mit ein wenig Deathmetal-Weltanschauung und viel Punk-Attitüde, was an sich recht gut und authentisch macht. Erfrischend kurzweilig wird ihre Musik durch viel Können in der Umsetzung und durch zahlreiche, verschachtelte und rasante Melodien. Ja, sogar das ein oder andere Solo taucht aus dem Gewitter auf und gibt eine erstaunlich gute Figur ab. Dennoch: Das Kitschrisiko wird durch Keiferei und Durchschlagskraft minimiert.

Wer sich darunter nicht viel vorstellen kann ist dazu angehalten sich einen Pürierstab in die Hose zu stecken, China-Kracher um die Ohren zu hängen und mit einer verbogenen Gabel in die Steckdose zu fassen. Wichtig ist dann aber nicht den Takt zu verlieren, denn bei allem Dampf und Druck geht es nicht außergewöhnlich chaotisch zu, sondern die akustischen Gewaltakte bleiben meist klar strukturiert und nachvollziehbar. Von mir gibt es daher das Prädikat: Wertvoll.