Yog - Years Of Nowhere


Review

Stil (Spielzeit): Grindcore (33:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Get A Life Records (2.11.2007)
Bewertung: Fetzig. [7/10]
Link: http://www.yogrind.com/

Nach zwei mittellangen Veröffentlichungen in den Jahren 2004 und 2006 steht nun das erste ausgewachsene Album auf den Beinen. Es zählt dreizehn Stücke, bringt eine gute halbe Stunde auf die Waage und dürfte eine Schilddrüsenfehlfunktion haben. Eine ganz besondere sogar:

Zunächst einmal weißt dieses Album Bilderbuchmerkmale von Hyperaktivität auf. Hektisch und zappelnd, dabei akribisch exakt, schneiden sich die Instrumente und die Stimme klingt nach einer Tausendschaft tollwütiger Affen. Und wenn die Kehle einmal Pause hat wird mit peitschenden Gitarren und unberechenbaren Pausen die technische Finesse betont. Selbst bei dem akustischem, elektrisierendem Zwischenspiel "Orchidian" wagt man kaum durchzuatmen, da wenige Sekunden später der tobende Galopp auf ein Neues losgeht. Mindestens ebenso fies peitschen die Neuchâteler Grindcoreprinzen zu fünf weiteren Nervenbrechern. Das Ganze pendelt sich nun in dem necrophil anmutendem "Dark Bliss" ein, in dem reguläre, fast schon banale Rhythmen immerhin ein gleichmäßiges Atmen zulassen.
Die zweite Konsequenz jener Fehlfunktion ist überraschend: "Years Of Nowhere" ist es obendrein noch ziemlich fett. Die Hackeinlagen klingen trotz der besonderen Rhythmik satt, voll und kraftvoll; ohne dabei in der Bewegung eingeschränkt zu sein. Wäre es eine Volksmusikperle, wäre wohl fetzig das Wort der Wahl - und da ich darauf scheiße, ob es gerade à la mode ist oder nicht benutze ich es trotzdem. Mit dem schweren und bedrückendem - ja, schon fast schmerzendem - "Death By Silent Tyrants" schließt sich die Akte.

Ein Album was sicher eine Reihe Leute mitreißen wird, aber von mir nicht bedingungslos verschrieben wird. Und wobwohl es mir wirklich gefällt: Der ein oder andere Haken bleibt bei allen Vorzügen immer noch im Fleisch. Bei Lebewesen, die tendenziell unter Migräne, Ordnungsfimmel und Engstirnigkeit leiden dürfte dieser Racker ganz schön Schmerzen verursachen. Und gemessen an den extremen Maßstäben sind das sicherlich Einige.