Stil (Spielzeit): Noisecore/Grunge (38:42)
Label/Vertrieb (VÖ): If Society Records (23.4.2007)
Bewertung: Wahnsinn und Ausdruck mit und ohne Methode (5/10)
Link: www.noisecorewalze.com
Ein schönes Cover und Noise in der Genre-Beschreibung haben mich neugierig gemacht, als ich mit hohen Erwartungen gegen diesen lärmenden Langspieler in den Ring hüpfte. Etwas leicht Zugängliches hatte ich nicht erwartet, aber das war nun doch ein anderer Sport. Die gruseligen Grunge-Einflüsse, die niedrige Geschwindigkeit und die Prise Unberechenbarkeit machen das Album interessant und schwierig.
Die einzig logische Regelmäßigkeit bildet meistens das Schlagzeug. Oft verläuft sich selbst jenes in wirre, psychedelische Spiralen und tanzt mit den dröhnenden Gitarrenläufen. Die Instrumente blasen sich auf, erklimmen schmerzhafte Höhen und entladen sich dann zu schweren, wohligen Tiefschlägen, die rhythmisch ungenießbar zerhackt werden. Die Stimme wirkt verletzt, zerbrechlich und wie unter Drogen, wechselt aber manchmal in diabolisches Bösewichtgeplauder. Massig Grunge mogelt sich durch die verwirrenden Akustik-Orgien, und mit der Zeit strengt "Zu-Pa!" ziemlich an. Stücke wie "I've Got A Truck" und "Get In There, Frank!" unterhalten ordentlich, doch schießen nicht den Vogel ab. Nichts gegen abgefahrene, abnormale und verstörende Experimente, doch ist das, was die Finnen von FUN da abgeliefert haben, nun mal einfach nicht wirklich mein Fall. Interessant war es trotzdem, sodass die Kritik nicht bei der Monotonie oder Einfallslosigkeit zu suchen ist; und an sich rechne ich ihnen auch hoch an, diesen interessanten Weg zu nehmen.
Jedenfalls ist das, was nach den knapp vierzig Minuten bleibt, eher eine verstörend fade Annonce und ein leichter Kopfschmerz. Vielleicht steige ich ja irgendwann noch durch und urteile anders über - so Pressetext - "Finland's loudest live band", wer weiß?