Everwaiting Serenade - Lungwork




Stil (Spielzeit):
MetalCore (42:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Granny / Radar (24.05.09)
Bewertung: 8 / 10

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Ich meine mich an eine EP oder ähnliches der Luxemburger zu erinnern, die vor gar nicht allzu langer Zeit auf meinem Schreibtisch landete. Aber dass mir ihr zweites Full-Length so gefallen würde, habe ich mit Sicherheit nicht erwartet.

Denn was mich hier direkt anspricht, ist die positive Attitüde innerhalb der Musik. Während der Rest der Konkurrenz immer schneller, härter und gemeiner wird und versucht, den Soundtrack zum Menschenhassen zu schreiben, besinnen sich EVERWAITING SERENADE auf die hymnischen Momente, die einem die Verbindung von Hardcore und Metal bietet. Aber hey, ich rede hier nicht von einer Emo-Ästhetik oder sonst welchen cleanen Refrains mit den üblichen Hooks - die Luxemburger bleiben beinahe ausschließlich im geschrieenen Spektrum - da darf höchstens mal eine Zeile gesprochen werden. Aber immer wenn sie den Metal rausholen und die groove-betonten Moshparts verlassen, arbeiten sie mit herrlich hymnischen Harmonien, ohne dabei platte Standards zu nutzen. Aber trotzdem nutzten sie ein Potential, welches zum Beispiel eine Band wie KILLSWITCH ENGAGE groß gemacht hat, ohne dabei auf typische Alternative-Disko-Hooks oder einfachste Akkord-Drescherei zurückzugreifen - nicht schlecht! Einzig der Gesang ist in meinen Ohren ein wenig langweilig ausgefallen, da er nicht sonderlich facettenreich zu Werke geht - aber er fällt jetzt auch nicht überaus unangenehm auf.

Schnell mal im Archiv nachgesehen und festgestellt, dass ich tatsächlich ihr letztes Demo besprochen habe und dieses nur mit 5,5 Punkte bewertet habe, da der Sound sehr grottig war. Auch in diesem Punkt konnten die 2005 gegründeten MetalCoreler einiges verbessern und so sehe ich 2009 auch keinen Grund mehr zu meckern. Und aus irgendeinem Grund scheinen sie auch im Songwriting eine Menge getan zu haben, denn die typischen Einflüsse aus Metal Und Hardcore werden hier doch ein wenig gedehnt und gestreckt und so darf das Label „Progressiv" (in diesem Zusammenhang habe ich Vergleiche mit MISERY SIGNALS gelesen, was auch gar nicht mal so weit weg ist), wie es im Info genutzt wird, einigermaßen gerechtfertigt stehen bleiben, ohne für allzu viel Verwunderung zu sorgen. Zwar lehnen sie sich nie zu weit aus dem Fenster, trotzdem wissen die Songs und das Instrumental wirklich zu gefallen und haben auch einen eigenen Touch - Kompliment! Also, dass nenne ich wirklich mal eine gelungene Entwicklung und Steigerung!

Kai