Sworn Enemy - Total World Domination




Stil (Spielzeit): Tough Guy Hardcore / Metal / Mosh (35:27)
Label / Vertrieb (VÖ): Century Media / EMI (19.06.09)
Bewertung: 7,5 / 10
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Was soll ich zu SWORN ENEMY noch großartig sagen? Das hier nicht um den Literatur-Nobel-Preis gekämpft wird, dürfte allen klar sein. Hier geht es um Motherfuckers, Cocksuckers und Leute, die ihre Seele verkaufen oder viel zu schnell aufgeben und natürlich darum, dass man selbst niemals zu diesen Leuten gehören wird. Und SWORN ENEMY bleiben nunmal SWORN ENEMY, denn sie selbst können das einfach am besten und lassen so den ein oder anderen Mund offen stehen, während sie konsequent ihren Weg weiter gehen. Und so hat man nicht nur im Titel des Albums Ähnlichkeiten zu Bands wie HATEBREED.

Aber im Gegensatz zu den Anführen des Genres sind SWORN ENEMY aus New York noch stärker dem Mosh verbunden. Und so ist das von Tim Lambesis (AS I LAY DYING) aufgenommene Album eine wahre Freude für jeden Pit - allen Menschen, die nicht in die Kategorie „Schrank" fallen sei aber Vorsicht geboten. Mit ziemlich fettem Sound wird hier der Tough Guy Hardcore auf die Fans losgelassen und trotz eines doch recht homogenen Sounds immer mal wieder etwas anderes rein gebracht. Ein richtiges Metalsolo hier, mal nicht abgedämpfte Akkorde, die gewisse Punk-Roots aufblitzen lassen und sogar ein ziemlich cooles BLOOD FOR BLOOD-Cover (welches in seiner Art schon wieder in Richtung HATEBREED schielen lässt, wenn man deren Coveralbum bedenkt), dass noch mal aus einer ganz anderen Richtung daher kommt.

Klar ist es einfach, Kritik an SE zu üben, da sie sich schon stark wiederholen - aber hey, hier geht es auch nicht um den Songwriting-Award, sondern um moshpittaugliche Stücke, die so aggressiv wie stumpf sind, dabei aber immer volldampf voraus gehen und eigentlich keinerlei Ausfälle in ihren Reihen haben - da kann der Kopf eigentlich gar nicht anders als mitzuwippen. Obwohl man meiner Meinung nach schon an einigen Stellen hören kann, dass sie mit Tim Lambesis aufgenommen haben (aber die Art der thrashigen Riffs ist ja auch nichts wirklich Neues für die Band), ist ihnen schon ein extrem gutes Genre-Werk gelungen, welches Tough-Guy-Hardcore-Freaks die Tunnel in den Ohren rotieren lassen dürfte. Und mit der selbstironischen Verarsche am Schluss eines der Songs gewinnen sie auch noch jede menge Sympathiepunkte, die man ihnen wohl so gar nicht unbedingt zugetraut hätte.


Kai