Stil (Spielzeit): DeathCore (41:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade / SPV (05.06.09)
Bewertung: 6 / 10
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MOLOTOV SOLUTION? Waren die das nicht, die auf der ersten Split von WAR FROM A HARLOTS MOUTH dabei waren? Schnell bei Wikipedia nachgesehen - und stimmt. Außerdem haben sie im letzten Jahr noch ein selbstbetiteltes Album unter`s Volk gebracht und sind jetzt bei Metal Blade unter Vertrag. Soweit so gut.
Aber im Gegensatz zu ihren einstigen Split-Partnern klingen sie doch noch etwas zahmer. Man verstehe mich nicht falsch, es handelt sich hier nach wie vor um eine ordentliche Deathmetal-Keule die mit sehr viel Hardcoregroove ausgestattet ist und die BLACK DAHLIA MURDER-Stimmverteilung dabei hat. Allerdings sind sie weder so schnell wie letztgenannte noch so chaotisch (und dadurch auch einfach etwas weniger interessant) wie die Berliner Jungs. Ein wenig erinnert mich das auch an KNIGHTS OF THE ABYSS, was ja wirklich kein schlechter Vergleich ist.
Und so startet die Platte auch ziemlich gut und kommt mit sehr viel Groove aus den Hüften geschossen, verfällt aber glücklicherweise nicht in alle DeathCore-Klischees. Allerdings haben sie irgendwie eine scheinbare Handbremse angezogen. Gefallen mir die moshigen Momente am Anfang noch sehr gut, fragt man sich im Verlauf, wann sie diese Gefilde doch noch mal wieder verlassen und mal ganz ungebremst die Keule schwingen lassen. Diese wird zwar eingesetzt, aber immer sehr überlegt und teilweise bedächtig - ein wenig mehr Geschwindigkeit hätte dem Album durchaus gut getan. Es geht dann sogar irgendwann soweit, dass das Songwriting beginnt, eintönig zu werden. Und aus den zunächst viel versprechenden Songs werden langsam Wiederholungen und der Mangel an ungestümen Drang nach vorne fällt immer mehr ins Auge.
Gemischt übrigens von Tim Lambesis (AS I LAY DYING) und gemastert von ALAN DOUCHES bekommt das Ohr des Hörers schon eine ziemlich Wuchtbrumme verpasst und garniert mit einigen Soli könne die Jungs ja auch irgendwie eine ganze Menge. Aber wenn ich sie mit anderen Bands aus dem Extrem-Metal vergleiche (meinetwegen JOB FOR A COWBOY) dann sind MOLOTOV SOLUTION (Las Vegas) doch etwas zu groove-fixiert um ähnlich angriffslustig und brutal zu wirken. Ich hätte auch gerne mehr solche Experimente wie im letzten Songs gehört (da dies noch eben schnell über die sechs-Punkt-Marke hat helfen können) - das hätte das Album mit Sicherheit spannender gemacht und aufgewertet. So könnte es ihnen passieren, ein wenig im Mittelfeld zu versanden.