Dirtfedd - The American Nightmare




Stil (Spielzeit): StadionMetal, Hardcore, NuMetal (47:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Koch / Groove Attack (26.06.09)
Bewertung: 6 / 10

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Auch wenn sich der ein oder andere Text von ihnen sich nicht sehr nett liest: DIRTFEDD meinen es gut. Zum ersten mit dem (jungen?) Hörer moderner Alternative/Metal-Mukke und zum anderen mit ihrem eigenen Geldbeutel. Aber wirklich vorwerfen kann man ihnen das vermutlich nicht. Schließlich erahnen sie ja vor sich im Nebel extrem große Fußspuren: ihr Labelboss und Mentor ist nämlich der Clown von SLIPKNOT.

Und so ist es auch nicht sonderlich verwunderlich, wenn die Mixtur dieser Band sowohl ein wenig nach saftigem Metal schmeckt, aber auch gleichzeitig ein wenig nach Stadion riecht. Denn hier treffen böse Riffs und Doublebassgewitter auf Refrains und viel mitgröhlbare Parts, die zum Headbangen einladen und gerne mit Phrasen um sich schmeißen. Direkt im ersten Song zeigen sie es: „Kill, Fight, Fuck, Salute" lässt sich vermutlich ab einem gewissem Alkoholpegel mehr als wunderbar mitgröhlen. Die Strophen sind dick aber gar nicht mal so schlecht und dann will man ja auch was für das moderne Publikum dabei haben und bringt Breakdowns rein. Allerdings wirken manche Parts wie unschön an einander gepuzzelt und irgendwie will das manchmal nicht ganz passen vor lauter Übereifer. Nicht, dass es wirklich schlimm wäre, aber trotzdem wölben sich da ganz unbewusst die Augenbrauen und man beginnt sich zu wundern...

Im weiteren Verlauf kommt dann sogar noch etwas Southern Rock mit rein - wobei es da sehr schade ist, dass sie aus den Einflüssen nicht auch ein gleichwertigen Songs gemacht haben, sondern lediglich eine Art Interlude. Wenn der Sänger nicht schreit, klingt er wie eine straighte Version des KORN Sängers, was ich eigentlich ganz angenehm finde - gut dass die hier jetzt nicht auch noch so auf das Chaoten-Image setzen müssen. Die Groove-Lastigkeit bleibt über große Strecken erhalten, da man ja mitten ins Herz der Hörerschaft treffen möchte (nehme ich jetzt zumindest mal an), ein Keyboard darf sich eigentlich auch die ganze Zeit austoben und die Chöre sind mal mehr mal weniger Stadiontauglich. Aber genau diese Hooks wirken nach wie vor manchmal so, als hätte man versucht sie um Teufel komm raus dort noch unterzubringen.

Dieses Debüt ist mit Sicherheit kein schlechtes Album - man muss allerdings schon auf diesen kommerziellen Zweig im Modernen Metal stehen, der also nicht in kleinen Klubs sondern eher im Vorprogramm von ganz, ganz großen Bands stattfindet. Muss man vermutlich mögen, aber bei Songs wie „Ares" kann man so was aber auch ohne Probleme mal machen.

 
Kai