Apron - The Broken Child (EP)


Review


Stil (Spielzeit): Crossover/Hardcore (16:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Fragmento/Radar

Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.apronline.de/

Was die Zillertaler Schürzenjäger und APRON (engl. Schürze) gemein haben? Die eine Band jagt den Schürzen hinterher und versucht, die Beute mit Klängen der Volksmusik zu bezirzen, die andere Combo hingegen hält sich lieber die Weste weiß und erschafft statt dessen eine eigene Kreation aus Crossover und Hardcore = Crosscore. Gemeinsamkeiten also? Keine! 

Die Debüt-EP „The Broken Child“ vereint die Eigenschaften der beiden Musikstile in einer besonderen Form. Die Vocals driften stellenweise schon mal in den tuntigen Bereich à la EAGLES OF DEATH METAL ab, aber dies nur zuweilen mal. Hauptsächlich konzentrieren sich APRON darauf, krasse Musik zu machen und alle möglichen Einflüsse, die ihnen gefallen und über den Weg laufen, unter einen Hut zu bringen. Das gelingt den fünf Bayowaren erstaunlich gut. Die extremen Unterschiede im Gesangsbereich machen die Musik zu einem besonderen Ohrenschmaus. Bei APRON sind die Stimmen teilweise so gegensätzlich, dass es schon wieder richtig geil zusammen passt und auch absolut Spaß macht. Der Wechsel zwischen extremem und ruhigem Gesang ist hier definitiv sehr gut gelungen. Instrumental gesehen sind die Songs gradlinig gestaltet und verfügen über viele Breaks und Tempowechsel, ohne dabei den Hörspaß zu versauen. Die Gitarrenfraktion holt recht gute und extreme Riffs aus ihren Saiten heraus und segelt dabei ganz oben auf der Hardcore-Welle. Auch das Drumming kann sich sehen lassen, wechselt der Kesselhexer von druckvollem und einfachem Geknüppel zu anspruchsvollen und durchdachten Schlägen. Leider sind auf der „The Broken Child“ EP nur fünf Songs zu hören. Ich hätte mich gern noch etwas mehr mit den Songs von APRON auseinander gesetzt. Gerade die Vocals haben mich nachträglich begeistert, und je öfter ich mir die Songs reinziehe, desto mehr begeistert mich die Mischung aus brachialer, brutaler und emotionaler Musik. 

In der Bandbio finden die Live-Qualitäten eine ganz besondere Widmung. Tja, ich hoffe, dass ich mich davon bald mal überzeugen kann.