Stil (Spielzeit): Rock/Core (13:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (2006)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.some-music.de
SOME – ein Quintett, bei dem sich vier Mitglieder für den Gesang verantwortlich fühlen. Ein gewisses demokratisches Verständnis scheinen SOME zu haben – jeder darf mal ran. An der Emanzipation scheint es dennoch zu hapern – die Bassistin darf als einzige nicht mitsingen. Das ist schade, sieht sie doch am nettesten aus der Männer-Combo aus und hat bestimmt eine tolle Stimme. Doch zurück zu den demokratischen Wurzeln. Nach eigener Aussage bringen alle fünf Musiker ihre Einflüsse in die Musik mit ein. So entsteht eine Mischung aus Stoner, Punk, Hardcore und Rock. Ein bisschen viel auf den ersten Blick. Dass sich die verschiedenen Stile doch einigermaßen in Einklang bringen lassen, versuchen SOME mit ihrer ersten EP „So Glad This Hush Is Over“ unter Beweis zu stellen.
Vier Songs finden sich auf dem Teil wider. Ganz so leicht zugänglich sind diese nicht unbedingt, und stellenweise klingen diese auch etwas unausgegoren. Der Einsatz der Instrumente lässt nicht den Masterplan, der hinter dem Ganzen steckt, erkennen – jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Es bedarf schon etwas Geduld, um mit der Musik von SOME warm zu werden. Nach einigen Durchläufen stellt sich dann aber das Aha-Gefühl ein und plötzlich wird aus wild zusammen gewürfelten Songfetzen ein Stück, das sich richtig gut anhören lässt. Gemeint ist damit der dritte Song „Procastination”, der mich wirklich beeindruck. Das Stück ist sehr abwechslungsreich, verfügt über viele Breaks, nach denen es immer anders weitergeht, als es aufgehört hat. Das Stück beginnt mit druckvollem und forderndem Gesang, und das erste Break lässt nicht lang auf sich warten. Der Mann hinter dem Mikro wird noch etwas emotionaler, und das beigefügte Gitarren-Riff lässt den Refrain zu einem echten Ohrwurm werden. Insgesamt stimmt bei diesem Song einfach alles – er ist rockig, verfügt über eine geniale Melodieführung, und die Breaks setzen genau zum richtigen Moment ein. Der Part des zweiten Sängers (jedenfalls lässt die Stimme einen anderen Sänger vermuten) kommt absolut unerwartet aber genau im richtigen Moment. Wirklich stark.
SOME behaupten in ihrer Bio, dass sie leidenschaftliche und experimentelle Musik machen und dabei vielseitig und anders sind. Das behaupten sie mit Recht, und besonders geil finde ich die Idee, auch die anderen Musiker mal ans Mirko zu lassen. Das ist das Salz in der Suppe. SOME haben es meiner Meinung nach geschafft, sich das Prägnanteste aus den verschiedenen Einflüssen herauszupicken und miteinander zu verschmelzen. Zwei der vier Stücke stehen auf der Homepage zum Download bereit. Horcht da mal rein, es lohnt sich.