HateXXXEdge - On Field



Review


Stil (Spielzeit): Straight-Edge Hardcore (20:01)

Label/Vertrieb (VÖ): Swellcreek- &Superhero-Records/Soulfood (06.04.2007)

Bewertung: 6/10

Link: http://www.hatexxxdge.com
http://www.myspace.com/hateedgexxx!

Nix mit Saufen, nix mit Rauchen und Pimpern ist auch nicht drin – das jedenfalls sagt die Legende, wenn man sich ein schwarzes Kreuz auf den Handrücken pinselt und Straight-Edge Hardcore spielt. Früher kassierten solche Leute ordentlich Dresche, erwischte man sie mit einem Pils oder Kippe in der Hand. Inwieweit sich die Berliner Combo HATEXXXEDGE diese Lebensweise auf die Fahne geschrieben hat, soll uns hier nicht weiter beschäftigen, denn musikalisch beißen die Jungs mit ihrem Debüt „On Field“ ordentlich einen ab. 

HATEXXXEDGE zeigen nicht nur symbolisch, sondern auch musikalisch, dass sie aufrecht den Straight Edge Zeiten nacheifern. Doch die Tage dieser Bewegung, maßgeblich geprägt durch Bands wie Minor Threat, sind schon lange gezählt. HATEXXXEDGE orientieren sich auch nicht an den Ursprüngen der Bewegung, vielmehr surfen sie auf der zweiten Welle, die sich in den 90igern aufbäumte. Doch der kreative Spielraum wurde bereits erschöpfend ausgeschlachtet und so kann man von HATEXXXEDGE auch keine innovativen Wunder erwarten. Dennoch machen die Fünf ihre Sache recht gut und gehen sportlich und mit viel Enthusiasmus zu Werke. Treibendes und knüppelhartes Drumming begleiten die Songs. Die Gitarren lassen den Aggressions-Faktor mit verzerrter und schneidender Spielweise anschwellen. Das wütende Gebrüll lässt dem Hörer die kalte Wut des Sängers spüren und der Chorus entzerrt hier und da die angespannte Atmosphäre. Der Gastsänger in "Bloody Violence" versteht allerdings so viel vom Shouten, wie der Papst vom Poppen womit wir wieder bei Straight Edge wären. 

Im Großen und Ganzen gesellt sich also nix neues in die Hardcore Ecke aber man muss sagen, dass HATEXXXEDGE hier eine grundsolide Leistung abgeliefert haben. Allen Trademarks der Straight Edge-Hardcore Musik wurde Rechnung getragen und die Band ist an den Instrumenten und dem Mikrofonständer gut aufgestellt. Für die Debüt-Scheibe der Berliner also den Daumen hoch. Im Laufe diesen Jahres soll noch eine weitere Scheibe folgen, die dann sicher ausgereifter sein wird. Live sind die Jungs jedenfalls gut drauf!