Stil (Spielzeit): Hardcore (36:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Cargo Records / Reflections Records
Bewertung: 4/10
Link: http://www.justicehc.com
Wie definiert man Hardcore oder was kann man von einer Kapelle erwarten, die sich selbst als Hardcore-Punk-Band bezeichnet. Grundsätzlich ist meine Erwartungshaltung: schnelles und knüppelhartes Geballer. Sägende Gitarren, einfaches und hartes Drumming - das ganze flankiert von peitschenden und aggressiven Vocals, die hasserfüllt und wütend durch die Boxen wummern.
JUSTICE haben sich wohl anderer Elemente verschrieben, jedenfalls ist von dem Hardcore wie ich ihn kenne nicht viel zu hören. Treibende Rhythmen und Gitarren mit ordentlichem Hackengas sucht man bei den Antwerpenern vergeblich. Ansätze sind durchaus vorhanden, doch schneller als Midtempo geht es meist nicht voran. Der Gesang ist sehr nasal und stellenweise erinnern die Refrains vom Stil her eher an Stoner-Rock mit Punk Einflüssen, als an Hardcore. Die Rhythmusabteilung ist zwar gut aufgestellt und spielt einige anständige Riffs und Soli, und auch der Drummer hackt schon mal etwas schneller auf seine Kessel, dennoch können JUSTICE keine Akzente setzen und lassen es an Spielfreude vermissen. Stellenweise sind die Songs einfach zu lang „Don´t Tell Anyone“ und „Do You Know“ schlagen mit über fünf Minuten zu buche wobei auch noch hinzukommt, dass der ausgedehnte Mittelteil manchmal extrem langweilig ist. "Escapades" ist ziemlich saft- und kraftlos, die Songs treiben vor sich hin und es fällt schwer bei der Stange zu bleiben. Auch nach mehreren Durchläufen wird der Eindruck nicht besser.
Sicherlich muss in diesem Genre nicht permanent durch geknüppelt werden und es ist durchaus eine schöne Sache, wenn man mal etwas neues ausprobiert, nur leider ging das bei JUSTICE ziemlich in die Hose. Hinzu kommt, dass das Cover-Artwork etwas ganz anderes vermuten lässt, als das Scheibchen tatsächlich zu bieten hat. Schade.