MySpace
Was habe ich mich auf dieses Album gefreut. Passt genau in mein momentanes Beuteschema, war auf Tour mit THIS IS HELL und ist auf Bridge 9 Records. Und jetzt ist es da. Und es ist auch gut. Aber ich möchte es so gerne noch viel besser finden. Aber beim besten Willen komme ich nur knapp an die sieben Punkte heran.
Und leider, leider liegt es daran, dass sich die Britten hier zu oft selber ein Bein stellen: Zwar verfallen sie nicht in andauernde Breakdowns, trotzdem kennzeichnet vor allem der Tempowechsel die Musik auf ihrem Debütalbum (nach einer EP). So fangen viele Songs direkt richtig schön schnell und knüppelig an, verfallen dann aber ein paar Mal zu oft in langsame Depriparts. An einigen Stellen sind ein paar dieser Umbrüche auch schon ziemlich stark angelehnt an oben genannte THIS IS HELL, was die Sache dann nicht besser/origineller macht. Und durch diese andauernd auftretenden Midtempoparts nehmen sich die fünf Hardcorler selber etwas zu oft den Fluss, den sie ansonsten ja durchaus auf ihrer Seite haben:
Die Songs sind kraftvoll, der Gesang hysterisch und verzweifelt und vor allem die Drums knallen unheimlich in der Produktion. Das Album richtet sich an alle Fans von Bands wie TIH (auch hier gibt es ab und zu cleane Akkordzerlegungen für die Atmosphäre), DEFEATER, VERSE und AMERICAN NIGHTMARE. Und auch wenn es hier den ein oder anderen Moshpart gibt, ist die Musik nicht unbedingt Bollo-tauglich. Mir gefallen sie auf jeden Fall dann am besten, wenn sie strikt nach vorne gehen, da sie dann wirklich alles wegblasen. Ohne große Kompromisse schmeißen sie dann alles was sie haben nach vorne und der Sänger verätzt sich seine Stimmbänder, als ob sie kein zweites Album aufnehmen wollten.
In ihrer Heimat sind die Bengels schon eine ganz schön große Hausnummer und mit Bridge 9 werden sie wohl diesen Status auch über die Inselgrenzen hinaus tragen können. Und ehrlich gesagt klingen sie für mich auch ziemlich amerikanisch und ihre Herkunft merkt man ihnen eigentlich kaum an. Sehr modern, viel Aggro, viel Depri, nicht so sehr auf stumpfes Gemoshe ausgelegt - hat aber im Songwriting noch etwas Luft nach oben. Zwar ist „Sleepwalkers" ziemlich gut geworden, aber irgendwie hatte ich mir im Vorfeld noch mehr drunter vorgestellt.