IZAH - Finite Horizon/Crevice EP




Stil (Spielzeit): Postmetal, Postcore (22:32)
Label/Vertrieb (V.Ö.): DIY
Bewertung: 6,5/10

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PostCore/Postmetal oder wie auch immer man das nennen mag, gab es ja in letzter Zeit des Öfteren zu bestaunen. Da der Sound ja meist recht ähnlich klingt (tief dröhnend, atmosphärisch und irgendwie meist auch mit der selben Art von Gesang ausgestattet), ist Eigenständigkeit ein wichtiges Gut in dem Genre. Und in diesem Zusammenhang können IZAH aus den Niederlanden durchaus etwas auf der Haben-Seite verbuchen.

So hat mich erstmal gewundert, dass es zwar hier über 20 Minuten Spielzeit, aber nur zwei Songs gibt. Und die beiden Songs nehmen sich eben auch alles was sie brauchen, ohne vor konventionellen Grenzen Halt zu machen. Von typischen, gewaltigen Soundflächen zu etwas Frickelmetal bis hin zu clean gesungenen Passagen (bei denen aber noch ein wenig Luft nach oben ist) und wieder zurück haben die Tilburger alles dabei, was ihnen hilft, ihre Vision auf Band zu kriegen. Und natürlich klingt es mal wieder wenig fröhlich, was hier auf dieser Debüt-EP fabriziert wird, aber es klingt nicht durchgehend lebensbedrohlich, sondern eher sehr melancholisch mit einer ganz kleinen Note Hymnik an der ein oder anderen Stelle.

Die Band selber hat sich 2006 gegründet und wandelt wohl auf den Pfaden von Bands wie CULT OF LUNA, BURIED INSIDE und ISIS etc. Aktuell könnte man sie eventuell auch mit THE PSYKE PROJECT vergleichen. Wie eingangs erwähnt ist es vor allem ihre Kompromisslosigkeit, was den Niederländern weiterhilft: der zweite Song fängt nur einen ganz kurzen Moment mit wilder Metal-Brachialität an um dann sehr schnell in atmosphärisches Aufbauen zu verfallen, welches in Hardcore mündet - man weiß nie ganz genau, wohin sich die Schlange hier winden wird. Auch wenn ich den Sound vielleicht noch nicht ganz so klasse finde, wie bei einigen Kollegen, kann man ihnen in Sachen Songwriting allerdings keinerlei Vorhaltungen machen.

Aber auch wenn 20 Minuten bereits mehr sind, als so manches Oldschool-Hardcore-Album, würde ich doch erstmal noch etwas mehr von ihnen Hören mögen, um mir ein genaueres Bild machen zu können - schließlich könnte das hier auf Albumlänge auch Langeweile auslösen. So allerdings haben unsere Nachbarn eine recht beeindruckende Visitenkarte abgegeben. Sie wird sie zumindest bei mir noch nicht in die Top-Positionen rücken lassen, aber auf jeden Fall schon mal für Aufmerksamkeit sorgen. Mal sehen, was da aus dieser Ecke noch kommen wird.
Kai