Semana Santa - Wake up, Beauty




Stil(Spielzeit): rockiger Hardcore, Metalcore (36:55)
Label/Vertrieb (V.Ö.): DIY ( 10.07.09)
Bewertung: 6,5 / 10


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Was mir bei dieser Platte auf jeden Fall sehr gut gefällt, sind die Texte. Nachdem darauf im Infoschreiben schon sehr deutlich hingedeutet wurde, hatte ich schon beinahe keine List mehr, die Zeilen wirklich durchzulesen. Aber siehe da, das Info hatte sogar mal Recht!

Hier geht es nicht um Exfreundinnen und "Ich-Bringe-Euch-Alle-Um" - im Gegenteil, hier geht es auf unverkrampfte Art um Unity, um Gleichheit, um Fairness und um verschiedene Weltanschauungen, die trotzdem nebeneinander existieren können. Ich meine, welche Band im Hardcore- bzw. MetalCore-Bereich spricht schon von „Human Beauty"? Die meisten versuchen ja immer den Misanthropen raushängen zu lassen. Und dieser positive Ansatz bei den Süddeutschen gefällt mir da sehr. Ich finde, von so etwas brauchen wir viel mehr! Im Übrigen passt auch die ziemlich räudige Stimme sehr gut zur Musik, da sie nicht so klischeehaft schreit und immer ganz gut verständlich bleibt. Allerdings finde ich die Zeilen manchmal etwas phantasielos über die Riffs gelegt, zumindest was den Schreihals angeht - bei der Cleanstimme ist das etwas besser.

Auf der anderen Seite verhelfen die Vocals den Wangenern bei „Loving Sanity" zu einem echten Hit - nur stammen sie zu einem Großteil in diesem Song vom BLACKOUT ARGUMENT Sänger Raphael. Aber egal: ein Hit ist ein Hit! Und die Verbindung passt ganz gut, da sich SEMANA SANTA (gegründet 2003) auch zwischen Hardcore und melodischem Hardcore bewegen und das ganze noch mit ein wenig Southern Rock à la EVEYR TIME I DIE anreichern (ohne dies allerdings zu übertreiben).

Irgendwie seltsam, dass diese Band noch ungesignt ist und hier schon ihr drittes Album abliefert. Nicht, dass sie meine neue Lieblingsband wären, aber die Qualität beim Songwriting und im Sound ist vorhanden und ich habe schon einige Bands mehr gehört, die bei beidem nicht ansatzweise an die Süddeutschen heranreichen und ein Label gefunden haben. Mir persönlich fehlt zwar noch irgendwas in den Songs, damit ich so richtig zufrieden bin, aber trotzdem geben sie hier eine ganz gute Visitenkarte ab. Vieles richtig gemacht, aber eben noch ein wenig Luft nach oben übrig.

 
Kai