The Static Age - I/O

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Mal was anderes, was THE STATIC AGE (gegründet 2002) hier abliefern. Irgendwie mit Posthardcore verbunden, irgendwie aber auch mit New Wave und Pop und dennoch in keine Schublade passend.

Und so erwartet den Hörer ein feinfühliges Gespür für poppige Melodien, die immer am Rande der Melancholie oszillieren, viele flächige Synths und ein Bass- und Gitarrensound, der an THE CURE und ähnliche Bands erinnert. Natürlich gibt es auch flirrende Gitarren, die ab du zu sogar in manchen Refrains verzerrte Ausbrüche haben - aber alleine die Produktion sorgt dann in den Fällen dafür, dass sie nicht wirklich als Hardcoreband wahrgenommen werden können: zu matschig und zu wenig tragend sind die Schrammelparts.

Ansonsten heißt das Schlüsselwort für „I/O": Atmosphäre. Und hier bewegen sie sich dann in den New Wave-Gefilden, allerdings immer sehr geschmackvoll. AFI tauchen in der Geschichte der Band immer wieder auf (sei es als Tourpartner oder als Band, die im gleichen Studio produziert hat) und ein wenig kann man verstehen, warum sie im Infoschreiben so oft genannt werden. Zwar hat das hier nichts mit Punkrock oder EmoCore zu tun, aber diese atmosphärische Düsternis vereint beide Bands - wenn auch wesentlich weniger massentauglich ausgeprägt bei TSA.

Im Endeffekt könnten die Herren aus Vermont wunderbar als Soundtrack gesehen werden, wobei vermutlich viel Regen und diverse Drogen in den Filmen eine Rolle spielen würden. Nahezu hypnotisch wirken manche der Stücke. Und so bin ich mir auch gar nicht so richtig sicher, wie ich das hier finde. Meinen persönlichen Geschmack hätten sie besser getroffen, wenn die verzerrten Gitarrenparts wuchtiger und besser produziert wären. Aber dennoch kann ich mich der hypnotischen Wirkung von „I/O" auch nicht wirklich entziehen. Und alleine schon der individuelle Sound lässt mich meinen Hut ziehen. Soviel Eigeninitiative unterstütze ich auch gerne, wenn ich nicht persönlich komplett auf meine Kosten komme. Bemerkenswert, nur ein wenig ruhig.