Stil(Spielzeit): Indi / Emo (54:35)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Eyeball / Cargo (04.09.09)
Bewertung: 8,5 / 10
Link: MySpace
Macht die Vorhänge zu, schmeißt den Kamin an, entkorkt den Wein und öffnet eure Herzen: POMPEII werden euch zu Tränen rühren, wenn ihr sie lasst!
Im Info wird das hier Ambient-Rock genannt, ich nenne es mal ruhigen Indi-Rock mit einer sehr großen Priese Emo. So als hätten die GET UP KIDS und JIMMY EAT WORLD beschlossen, wie DEATH CAB FOR CUTIE klingen zu wollen. Und so wird hier in elf Songs eine Klanglandschaft nach der anderen gemalt und man kann sich als Hörer fallen und sich davontragen lassen. Weich wie mit Perwoll gewaschen tragen dich die klimpernden Gitarren über die sanften Beats und legt so den Teppich für die Vocals, die wie erwähnten GET UP KIDS ohne Kratzbürstigkeit klingen (manchmal erinnern sie mich auch ein wenig an die charmante Unbeholfenheit eines Conor Oberst).
Natürlich gibt es hier nicht viele „unerhoffte Momente" - dieses zweite Album der Band aus Austin, Texas hat keine großen Ausbrüche oder zeigt auf einmal seine Hörner. Sie bleiben ihrem Sound schon treu und schicken damit eine Gänsehaut nach der anderen durch die Boxen - wobei vor allem auch die Streicher eine Rolle mitspielen, denn welche Band hat schon den eigenen Cellisten mit dabei?
Ob nun in den etwas rockigeren Momente als auch in den melancholischen Ozeanen, in denen man sich selber spiegeln kann, POMPEII machen einfach „schöne Musik", haben Melodien zum Niederknien und eine Zerbrechlichkeit, welche den Wert des Albums noch mal unterstreicht. Ziemlich filigran (hoffentlich wird das nicht als seicht missverstanden) und schwebend. Wirklich schön!