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Wer auf den deprimierten und teilweise verstörenden Hardcore von Bands wie BOTCH, DEAD SWANS oder die GOLD KIDS steht, kann hier einen neuen Leckerbissen für sich entdecken. Was die ehemaligen NOVEMBER COMING FIRE-Leute aber doch noch stark von sagen wir mal den DEAD SWANS unterscheidet ist der progressive Ansatz.
Hier können sowohl verschachtelte Riffs als auch absolute kaputte Parts auftreten, in denen über lange Zeiträume nur ganz vereinzelt mal ein Akkord geschrubbt wird. Darüber wird dann entweder gesprochen oder die Seele ausgekotzt. Aber was auch immer die Engländer in ihren Songs abziehen – es ist intensiv und manchmal wirklich am Limit. Für mich persönlich geht das sogar soweit, dass ich einfach nicht in den Fluss des Albums komme. Die treibenden Hardcoresongs wechseln sich ständig mit diesen kaputten Entwürfen ab und immer wenn ich grade so richtig auf den Geschmack gekommen bin, treten sie so brutal auf die Bremse, dass es mir den Motor abwürgt.
Ich würde gerne wissen, wie das live funktioniert. Ich schätze mal, das eben „Intensiv“ da ein Schlüsselwort sein könnte. Falls nämlich nicht, wäre das vermutlich sehr langweilig, da der Psycho-Effekt dieser Band schon relativ gut heraus sticht. Aber auch wenn ich diese Abgedrehtheit und den progressiven Ansatz des Vierers zu schätzen weiß, kann ich ihnen nicht so viele Punkte geben, wie ich es streckenweise möchte. Denn ganz ehrlich: bei den wirklich kaputten Stücke liegt mein Finger immer auf der Skiptaste. Ich schätze mal, dass TORTUGA(die sich laut MySpace anscheinend wohl grade frisch getrennt haben) eine dieser Bands sind, die stark polarisieren und wirkliche Meinungen hervorrufen – immerhin! Vermutlich am besten selbst ein Urteil bilden, aber mir ist die LP leider zu zerfahren um mich zu begeistern.