Stil (Spielzeit): Punk, Hardcore, Indi (45:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Fond Of Life / NMD (03.08.09)
Bewertung: 4,5/10
Link: MySpace
Erster Kontakt: Im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Habe es bis zum zweiten Song geschafft, dann ging mir der Gesang so dermaßen auf die Nüsse, dass ich sie wieder ausgemacht habe und weit weg gelegt habe. Nach einiger Zeit habe ich ihr dann aber doch wieder eine neue Chance gegeben – so ein Review schreibt sich ja auch schließlich nicht von selbst.
Und im ersten Augenblick dachte ich „Hey, ist ja gar nicht so schlimm, keine Ahnung was mich geritten hat. Ok, jetzt nervt die Stimme doch ein wenig.“ Und irgendwann dann „Ah jetzt weiß ich es wieder!“. Sorry, aber ich könnte an und für sich durchaus zum Fan der Musik mutieren, aber diese SENSES FAIL-Stimme bringt mich von Sekunde zu Sekunde mehr um den Verstand – und in diesem Falle ist das tatsächlich negativ gemeint. Wenn er ganz ruhig mitsingt, also in den Songs, in denen ihr Punkrock vom Indi geprägt ist (da kann man dann auch mal an BILLY TALENT denken), kann man ihn noch so eben ertragen. Aber sobald er vom Energielevel mit seine (guten) Band mithalten möchte, geht es total in die Hose – da kriege ich echt Aggressionen. Miese Stimme und schiefe Töne…
Und dabei liefern die Frankfurter eine gar nicht mal so schlechte Show ab auf ihrem Debüt. Punkrock, der mal von PROPAGANDHI und mal von den WEAKERTHANS beeinflusst zu sein scheint (und genau diese beiden Bands werden auch im Info als Vergleich geliefert – da werde ich also wohl nicht der erste mit der Assoziation sein…) und dadurch eine ziemlich gute Figur macht. Zwar sind sie technisch noch nicht ganz auf dem Level der beiden kanadischen Bands und die Produktion ist im direkten Vergleich auch zu wenig drückend, aber das Songwriting ist eigentlich echt gut. Verspielt, aber trotzdem melodisch, teilweise hymnisch. Und immer wieder eigensinnig, überraschend aber trotzdem eingängig. An manchen Stellen klingt es zwar etwa zu stark nach den Polit-Punk-Göttern von PROPAGANDHI, aber hey, wenigstens haben sie richtig gute Vorbilder und verlieren ja auch nicht total im direkten Vergleich. Zusätzlich gibt es da noch die große Portion Abwechslung, die sie durch die verschiedenen Einflüsse hinbekommen, bei denen sich einige Bands wirklich mal ne Scheibe abschneiden könnten.
Aber leider, leider komme ich einfach nicht über den Gesang hinweg. In den besten Momenten kann man ihn grade so ertragen. In den anderen vermiest er mir das ganze Album. Schade. So aber, kann ich diese Musik, die mir ansonsten ja gefällt absolut nicht genießen.