Stil (Spielzeit): Hardcore (31:13)
Label/Vertrieb (VÖ): Demons Run Amok / Dr. Music / Intergroove (14.08.09)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: MySpace
MY FIRST FAILURE scheinen noch ziemlich jung zu sein und machen eigentlich genau die Sorte von Hardcore, die ich zur Zeit auch bevorzuge. Schnell, melodisch und mit leichter Moshkante. Aber leider gibt es da zwei leichte handwerkliche Mängel, die mir den absoluten Genuss an der Platte kaputt machen.
Zum einen ist der Sound – und ich habe echt keine Ahnung, warum – viel zu leise. Man muss die Anlage schon ziemlich aufdrehen um sie auch nur annähernd so laut zu haben, wie jegliche anderen CDs, die im Player rotieren. Keine Ahnung, ob ich hier an eine obskure Promo-Pressung gelangt bin, oder ob es grundsätzlich bei diesem Release so ist. Da ich aber einen CD-Wechsler nutze ist das total nervig – jedes Mal, wenn die CD vorbei ist und das nächste Album in den Startlöchern liegt, muss ich hinsprinten und runterdrehen – oder kaputte Ohren riskieren. Und zum anderen störe ich mich ein wenig an Sängerin Alexa. Zwar hat sie ein schön raues Organ (vermutlich werde ich nicht der erste sein, der hier in Richtung WALLS OF JERICHO zeigt), aber leider klingt sie ein wenig zu heiser und dadurch irgendwie etwas überfordert. Es klingt eben so, als würde ihre Stimme bald zusammenbrechen – aber damit meine ich jetzt nicht die intensive Art, wie manche begnadete Stimmbänder das hinkriegen, sondern einfach ein wegbleiben. Da gefällt mir die ab und zu auftauchende männliche Stimme ehrlich gesagt besser.
Ansonsten hätte die Musik alles dabei, um mich glücklich zu machen. Schnelle Parts wechseln sich mit melodischen Midtempo-Passagen und man könnte an THE BLACKOUT ARGUMENT oder diverse Let It Burn-Bands denken. Im zweiten Song kommt sogar ein Moshpart vor, der mich mit seiner positiven Attitüde an A DAY TO REMEBER erinnert (obwohl die Band, die bereits eine EP und ein Vollzeit-Debüt 2006 und 2007 veröffentlicht habt, ansonsten wohl kaum mit den Amis zu vergleichen wäre). Man kann ihnen auch nicht vorwerfen, immer nur den gleichen Song zu machen, denn sie versuchen schon unterschiedliche Elemente und Strukturen zu verbinden, bleiben dabei aber immer gerne melodisch bis hymnisch.
Und genau deswegen ärgert es mich auch so, dass ich die Stimme lange nicht so überzeugend finde, wie ihre Musik. Live könnte das zwar komplett anderes gelagert sein, aber auf CD stört es mich halt. So komme ich in Kombination mit der viel zu geringen Lautstärke eben leider nicht mal auf sieben Punkte, die ich ansonsten gerne gegeben hätte (bzw. auch noch mehr). Trotzdem sollte man das Quartett aus Aschaffenburg im Auge behalten. Da könnte noch mal richtig was gehen.