Stil (Spielzeit): Emocore (43:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Atlantic/Warner (20.06.05)
Bewertung: Gute Scheibe! (8/10 Punkte)
Link: www.funeralforafriend.com
So oder so, der Druck einer jungen Band, bei einem Major den Nachfolger ihres Debuts zu produzieren, ist immer groß. Entweder das erste Album ist gefloppt und du erhältst deine letzte Chance, oder der Erstling hat sich prächtig verkauft und jetzt erwarten alle Wunderdinge von dir. Wie im zweiten Fall ist es auch bei den Briten. Besonders zuhause auf der Insel feierten Funeral For A Friend einen Erfolg nach dem anderen und Tourneen im Vorprogramm von Iron Maiden und Linkin Park pushten ihren Bekanntheitsgrad steil nach oben.
Jetzt nun Album Numero zwei, das genau wie erwartet, melodischen Emocore bietet, wobei der Hardcore-Anteil vom Debut mächtig zurückgeschraubt wurde und dafür die poppigen Melodien dominieren. Rocken tut das Teil aber auf jeden Fall noch und auch die Gitarren lassen es an den richtigen Stellen krachen. Besonders angetan haben es mir der Opener "All The Rage", "Recovery", "Alvarez" und das superbe, an Thrice erinnernde "The End Of Nothing". Melodische Metalklampfen mit Hitfaktor, die gut ins Ohr gehen - jawoll, so muss es sein. Sänger Matt Davies nimmt der trotz der aggressiven Begeleitmusik Abstand von Screamo-Attacken und lässt stattdessen seine "echte" Stimme für sich sprechen, was um einiges authentischer klingt als aufgesetztes Geshoute, auch hier hat sich die Band meiner Meinung nach in die richtige Richtung entwickelt - egal, ob es nun kommerzieller klingt oder nicht.
Musikalisch ist "Hours" rundum gelungen, auch die Produktion von Terry Date (u.a. Soundgarden, Pantera) weiß zu gefallen, so dass hier alle Freunde des gepflegten Emocore, die auf Hits und Kitsch stehen, bedenkenlos zugreifen können.