Callisto - True Nature Unfolds

Review

Stil (Spielzeit): Depri-Core (58:13 Min.)
Label/Vertrieb (VÖ): Earache (29.03.05)
Bewertung: Schön für/gegen schlechte Laune

Link: http://www.callistochaos.com

Neurosis schon lange, Cult Of Luna, Isis und Mastodon spätestens seit ihren letzten Veröffentlichungen und Buried Inside mit ihrem Debut vor wenigen Wochen - alle erfreuen sich einer stetig wachsenden Fanzahl. Callisto, ein bisher unbekanntes Quintett aus Finnland, präsentiert mit „True Nature Unfolds“ einen weiteren Melancholie-Wut-Broken, der keine Schwierigkeiten haben wird, Leber, Herz und Hirn von Depri-Fanatikern zu befallen.

Unspektakulärer als Mastodon, schmerzfreier als Neurosis, weniger langatmig als Cult Of Luna, dafür schwerer als alle genannten Combos zusammen eignen sich die elf Kompositionen vollkommen, um die Stimmung so weit zu trüben bis man nur noch Schwarz sieht.

Callisto setzen überwiegend auf dicke, bös-metallische Riffwände und unglückliche Moll-Akkordfolgen, die ihre Inspiration aus den Niederungen einer schlechten Welt zu holen scheinen. Metaphorisch gesagt, das erdig von Nasum Sänger/Gitarrist Mieszko Talarczyk (R.I.P.) produzierte Werk würde ein recht eintöniges apokalyptisches Gemälde darstellen, das gerade deshalb umso mehr hypnotisiert, kränkt und kränkelt.

Für die nötigen hellen Pinselstriche sorgt mal eine weiche Frauenstimme wie in „Limb Diasporas“ oder ein sanft spielendes Saxophon, zu hören in „Cold Stare“ - die beiden besten Tracks des Albums. Also meine Damen und Herren mit Seelenknacks, erfreuen wir uns an Musik, die nicht zum Freuen gemacht wurde. Sehr schön!