Stil (Spielzeit): Post-Hardcore (60:00 min)
Label/Vertrieb (VÖ): Dockyard One/Soulfood (25.04.05)
Bewertung: Bittersüß und rockig!
Link: www.partybullet.com
Ein bärenstarkes Debüt, was Death Before Disco hier abliefern. Während Belgien eigentlich für stumpfe Metalcore-Bands bekannt ist, vereint das junge Quintett auf „Party Bullet“ intelligenten und dynamischen Rock mit Hardcore, Emo und Metal zu einem kraftvollen Ganzen. Death Before Disco klingen auf ihrem ersten Album schon derart reif, entschlossen und packend, dass es eine wahre Wonne ist, sich dem einfallsreichen Sound, gerne auch unter Kopfhörern, hinzugeben. Den roten Faden der 12 Tracks umfassenden CD bildet eindeutig Sänger Ioan Kaes, dessen Talent, Hardcore-eskes Shouting mit hochmelodischen Gesangslinien zu verbinden einen schnell den Hut ziehen lässt – schwelgerisch, süß aber nie pussy-bubblegum-like. Dabei geht man zum Glück erst gar nicht dem ausgelatschten Strophe-hart-Refrain-weich-Prinzip nach, sondern lässt Aggression und Gefühl homogen miteinander fließen. Die letzte Hopesfall kommt einem da vielleicht in den Sinn, aber auch Anhänger von 36 Crazyfists (höre „The Nations Divide“), Eighteen Visions (höre „Kiss, Kill, Lolita“) oder anderer ähnlich vielschichtig musizierender Post-Hardcore-Combos könnten ihre helle Freude an „Party Bullet“ haben.
Das Zusammenspiel von Gitarre, Bass und Schlagzeug ist superb, vor allem die beinahe innovativen Akkord-Folgen (z.B. in „Like Serpico“) lassen die warmen Öhrchen regelrecht weich werden. Das schöne an der Musik der Belgier ist, dass sie weder gewollt trendy klingt, noch zu offensichtliche Hits bietet. Stattdessen findet man auf „Party Bullet“ interessante und spannungsvolle Arrangements, viel Kreativität und durch die Bank überzeugendes Songmaterial, das nicht dröhnt wie zum x-ten Male neu durchgekaut. Death Before Disco könnten im Hardcore/Emo/Was-weiß-ich-Genre dick absahnen. Gegönnt sei es ihnen allemal!