Redcraving - Lethargic, Way Too Late

redcraving_-_lethargic_09

Stil (Spielzeit): Noisecore (28:46)
Label/Vertrieb (VÖ): Cargo Rec. (2009)
Bewertung: 6,5/10

Link:  http://www.myspace.com/redcraving


Mit REDCRAVING schickt das Label Midsummer Records eine weitere Band ins Rennen. Was die fünfköpfige Band hier mit „Lethargic, way too late" abliefert ist eine durch aus überzeugende Mischung aus Posthardcore, Screamo und auch Metal. Man merkt allerdings von Anfang an, dass es den fünf gebürtigen Berlinern hierbei nicht um irgendwelche Trends oder Fashions geht, die Jungs zocken einfach das, worauf sie Bock haben und immer frei aus dem Bauch heraus. Und dieses eigenwillige Vorhaben, nur das zu zocken, worauf man selbst Bock hat, machen die fünf Burschen, die gerade mal ein Durchschnittsalter von 21 Jahren haben, schon richtig gut.
Nach einem kurzen Gospelgesang ähnlichen Intro geht's dann auch schon richtig brachial zur Sache. „We sleep in silence" besticht dann auch sofort mit einem prägnanten Eröffnungsriff, bevor der Song dann im puren Chaos versinkt, um dann mit einem screamoartigen Ende aufzutrumpfen. Dessen Ende geht dann sofort ins nächste Stück über. Das ist überhaupt ein mutiges Unterfangen, dass beinah alle Stücke direkt in einander übergehen und nicht durch Pausen unterbrochen werden. Beim zweiten Song fällt sehr stark auf, dass man am Anfang immer den gleichen Beat verspürt, obwohl verschiedene Riffs gespielt werden. Dann folgt ein ruhiges Break, bevor es wieder zum Anfangsbeat zurück geht. „The Delay" wird dann mit einem hektischen Drumming eröffnet, bevor auch dieser Song im Chaos versinkt und nur am Ende etwas ruhigere Untermalung durch Benutzung eines Keyboards bekommt. „Seperate" wird zum Ende hin schon sowas von ruhig und lethargisch, dass man das Gefühl bekommt, abschalten zu können und ein wenig träumend dahingleiten zu können. Aber dann wird man mit dem letzten Song wieder ordentlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, denn hier wird nochmal der Vorschlaghammer ausgepackt und den eben aufgestauten Aggressionen freien Lauf gelassen. Leider ist die Scheibe mit einer Spielzeit von gerade mal 28 Minuten ein wenig kurz gehalten, am Besten also einfach auf den Repeatknopf vorherdrücken.

REDCRAVING wissen mit ihrem Debüt „Lethargic, way too late" zu überzeugen und können problemlos mit älteren Semestern mithalten. Allerdings gibt es leider Punktabzug für die, in meinen Augen, viel zu kurze Spielzeit. Lässt man die aber einmal außer Betracht und legt ‚nur' Wert auf die inneren Werte dieser Scheibe, liegt einem hier ein großes Debüt vor, das totales Chaos beinhaltet und pure Spielfreudigkeit ausstrahlt.




Arne

Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore

Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF