Geschrieben von Kai Samstag, 06 September 2008 17:35
FortySevenMillionDollars - Was Uns Nicht Tötet Tipp
Stil (Spielzeit): Deutschsprachiger moderner Hardcore (39:13)
Label/Vertrieb (VÖ): Swell Creek / Superhero / Soulfood (25.07.08)
Bewertung: 8,5 / 10
Link: http://www.carnicore.de/
http://www.myspace.com/47dahc
Und wieder eine Platte, die mich etwas ratlos zurück lässt. Nicht dass ich mir nicht über die Qualität einig wäre – es geht eher darum, dass viele der Riffs eigentlich ziemlicher Standart und schon zig tausendmal gehört worden sind. Trotzdem gehe ich relativ steil auf „Was Uns Nicht Tötet“.
Hier wird in 13 Songs plus Intro nämlich richtig schöner, moderner Hardcore geboten, der mit seinen deutschen Texten noch zusätzlich punktet. Überhaupt ist die Stimme von Sänger Todd eines der Qualitätsmerkmale der Darmstädter. Im Schreien klingt sie angenehm rau und trotzdem versteht man die Texte noch relativ gut und er kann eben auch andere Facetten zeigen. Keine Sorge, hier werden keine aufgesetzten Chöre eingebaut, aber trotzdem gibt es ein paar melodische Highlights – z.B. „Seelenbazar“ mit einem klasse Chorus, der ein wenig bei PROTEST THE HERO geklaut wurde.
Obwohl sich viele Songs vor allem im gehobenen Midtempo abspielen, gibt es zwischendurch immer mal wieder richtig schön schnell was auf´s Fressbrett. Der ziemlich dicke Sound tut da dann sein übriges und vor allem die In-Your-face-Attitüde der Songs reißt selbst trotz der manchmal etwas durchgenudelten Riffs den Hörer noch mit. Denn der Vierer gibt eigentlich ununterbrochen Kette und ab und zu gibt es sogar kleine Screamo- oder Metalriffs, welche die moderne Hardcore-Spielweise bereichert.
Kann sein dass dem ein oder anderen die deutschen Texte nicht so zusagen – ich finde, das ist das eher die Sahne oben drauf. Für mich überholen sie mit diesem Album auch z.B. direkt mal NARZISS – wobei 47MD auch nichts mit Screamo zu tun haben. Einziger Kritikpunkt geht aber leider an den Sänger: hätte er den Facettenreichtum der ersten paar Songs auf Albumlänge gehalten, wäre „Was Uns Nicht Tötet“ definitiv eine ganze Klasse höher einzustufen und dementsprechend von mir auch mit noch mehr Punkten ausgestattet worden. Aber ansonsten ein herrlich mitreißendes Album, welches eine Adrenalinausschüttung mehr als nur provoziert.