Deep Degraded - The Imminent Ignition


Review

Stil (Spielzeit): Emo-Core (47:42)

Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (bereits erschienen)

Bewertung: Noch auf Identitätssuche (6/10)

Link: www.deepdegraded.de

 
Nach den ersten Akkorden hatte ich mir so sehr Schreigesang gewünscht – was kam war weinerliches Emo-Geträller. Der Opener „The Ashes“ wird dann doch noch auf den letzten Metern durch heftige Screams gerettet und DEEP DEGRADED machen schnell wieder Boden gut. Der Opener ist sodann auch gleich symptomatisch für das ganze Debüt der jungen Band aus Wuppertal, die schon mit Days In Grief, Three Minute Poetry oder Mournful auftreten durfte. Die Musik bewegt sich stets auf einem schmalen Grat zwischen schwermütigem Luschi-Emo und herrlich gereizten Post-Hardcore.
"The Imminent Ignition“ sammelt logischerweise immer dann bei mir Punkte, wenn die Gitarren sich teils gewaltig, teils dissonant in Rage riffen und der (Co-) Sänger sich den Frust aus der Seele schreit. Wäre da nicht dieser braucht-doch-heute-kein-Mensch-mehr-Emo-Gesang. Meistens kommt der gerade dann, wenn man sich an POISON THE WELL oder THRICE erinnert fühlt, wie in „The Inefficiency Of Meaning“ zum Beispiel.
Aber zu vieles ist auf dem Einstandswerk 08/15-Emo, der keinen Szenegänger, der auf der Suche nach etwas Neuem, Frischem ist, vom Hocker hauen wird. Aber um fair zu bleiben, schlecht sind die 12 Songs keinesfalls. Die verzweifelt wirkenden Aggro-Parts sind sogar richtig geil. Wäre schön, wenn DEEP DEGRADED sich in Zukunft mehr auf ihre Stärke konzentrieren würden. Oder sagen wir es mal so, da ist noch Platz nach oben.