Stil (Spielzeit): Noisecore (37:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Ferret/Roadrunner (07.07.06)
Bewertung: Eine riesen Enttäuschung (3/10)
Link: www.zaoonline.com
„The Funeral Of God“ von ZAO war eines meiner Lieblingsalben 2004, und noch heute fesselt mich dieses sperrige aber faszinierende Konzeptalbum über Gottes Abstinenz in einer trostlosen Welt an die heimischen Boxen. Zwei Jahre nach diesem Meisterwerk ist „The Fear Is What Keeps Us Here“ schon jetzt meine Enttäuschung des Jahres.
ZAO haben all das aufgegeben, was den Vorgänger zu einem echten Liebhaberalbum gemacht hat: das intelligente Songwriting, die treffsicher-komplexen Riffs, die göttlich eingesetzten Clean-Vocals, die umwerfende Gänsehaut-Atmosphäre, die genialen Experimente (Frauenchor, Piano), die unkonventionellen Melodien und die gigantische Produktion. Mit „The Fear Is What Keeps Us Here“ machen die Jungs aus Pennsylvania einen deutlichen Rückschritt in alte Noisecore-Tage und sind nach ihrem Masterpiece leider wieder näher an nervtötenden Lärmtruppen wie CONVERGE als an progressiven Endzeit-Künstlern wie NEUROSIS oder EXTOL. Wo auf dem Vorgänger wohldurchdachte Aggressions-Batzen für geniale Momente gesorgt haben, herscht heute das blanke Chaos ohne Höhepunkte. Verschlimmert wird die Schose durch die unterirdische Produktion von Steve Albini (Nirvana, Neurosis), der dafür gesorgt hat, dass das neue Album holprig runtergezimmert wurde, ohne jegliche Details ins rechte Licht zu rücken. Fast schon punkig wüten ZAO in mageren 37 Minuten durch ein ungenießbares Meer an Riffkaskaden. Dadurch geht genau die Intensität verloren, die ZAO mit ihrem 2004er Werk von anderen HC-Bands abhob. Ich könnt heulen!
Das coolste an „The Fear…“ sind noch die langen Titel wie „It’s Hard Not To Shake With A Gun In Your Mouth“ oder „Purdy Young Blondes With Lobotomy Eyes“. Aber das war’s auch schon. Nächstes Mal wieder mit mehr Stil, bitte!