Stil (Spielzeit): Math / Hardcore / Metal / Wahnsinn (24:23)
Label/Vertrieb (VÖ): Ampire (15.08.08)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.myspace.com/digressionassassins
Unfassbar, dass DIGRESSION ASSASSINS nur zu dritt sind. Der Krach den sie produzieren reicht nämlich locker für 10. Und im Gegensatz zu einer gewissen Victory-Band würde hier der Albumtitel „Horror“ wunderbar passen.
Denn für „normale“ Menschen mit „normalen“ musikalischen Vorlieben muss „Omega“ nämlich ziemlich genau nach purem Horror klingen. Nach drei Demo-Veröffentlichungen (gegründet haben sich die Schweden 2005) verbinden sie jetzt auf ihrem ersten Longplayer Metal, Hardcore und puren Wahnsinn in einer Intensität, die ihres Gleichen sucht. CONVERGE fallen mir da ein, TIME HAS COME mit weniger Gitarrenskalen, BETWEEN THE BURIED AND ME mit weniger DeathMetal und ohne jeglichen cleanen Gesang.
Auch wenn der Anfang noch relativ gesittet scheint und sie zwischendurch auch mal in etwas weniger aufreibende Parts münden, regiert hier meist pures, berechnetes Chaos, welches dem Hörer auch nahezu null Chancen zum durchatmen lässt. Sie scheuen auch nicht davor zurück, die Instrumente beinahe komplett raus zu nehmen, alle 30 Sekunden mal einen Schlag zu spielen und in der Zwischenzeit sich die Kehle aus dem Leib zu keifen, als ob man aus einer Folter-Session einen Song machen würde („Streams“). Die Texte sind natürlich dementsprechend übellaunig gehalten und neigen nicht unbedingt dazu, depressive Menschen von den Wonnen des Lebens zu überzeugen.
Insgesamt gesehen ist „Omega“ ein unglaublich anstrengendes Album, bei dem ich mich immer wieder frage, wie man das alles behalten und dann auch spielen kann. Um Harmonien und die Einhaltung einfacher Takte machen die drei Stockholmer jedenfalls einen großen Bogen. Und was Brutalität, Wahnsinn und Aufgekratztheit angeht, macht ihnen vermutlich niemand so schnell etwas vor. Allerdings lädt mich das Album dadurch auch nicht unbedingt dazu ein, es andauernd und unvorbereitet zu hören…