Lost In Rhone - Beloved Be The Ones Who Sit Down


Review

Stil (Spielzeit): Emo/Screamo mit gelegentlichen Breakdowns (37:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Dockyard1/Soulfood (20.03.06)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.lostinrhone.tk/
Und wieder eine recht gute Postcore/Emocore-Band. Diesmal aus Belgien. Langsam verliere ich da echt den Überblick!
Mittlerweile muss man in diesem Genre ja schon einen absoluten Brecher produzieren, um überhaupt noch aufzufallen. Denn einfach nur „gute“ Platten scheinen jede Woche zigfach herausgebracht zu werden. Und das ist irgendwie fast etwas schade für LOST IN RHONE, denn die haben eine gute Platte raus! Typischer Postcore mit vielen cleanen Gitarrenparts, hohem Gesang und dazu Geschrei. Nichts neues, aber sehr solides Handwerk. Ein klein wenig scheint man den Jungs anzuhören, dass sie wohl die ein oder andere THURSDAY-CD in ihrem Plattenregal stehen haben. Allerdings sind sie nicht so unberechenbar oder gesanglich so einzigartig, wie die Amis. Dafür reichern sie einige ihrer Songs mit modernen Breakdowns an.
Wer will darf jetzt wieder „Plagiat“ rufen – wem so was egal ist, der darf sich einfach über die Songs freuen (oder ärgern). Für meinen Geschmack hätten die Vier aber ruhig ab und zu etwas mehr auf`s Gaspedal treten dürfen. Gut, Druck erzeugen sie durchaus in ihren midtempo Songs, aber ab und zu steht mir das etwas zu sehr auf der sicheren Seite. Da lob ich mir doch zum Beispiel mal das zweieinhalb minütige Klavierstück „Hysbrydion“, welches mal einen komplett anderen Akzent auf „Beloved be The Ones Who Sit Down“ setzt. Mehr Mut zum anders sein! Der Gesang ist in Ordnung, hat manchmal auch die ein oder andere schöne Melodie, aber wie gesagt, mittlerweile muss man da halt wirklich was reißen, um aus dem Gros der Bands rauszustechen. Dafür sind die Schreie aber auch sehr passable und manchmal in ein richtig schönes Riff eingebettet.
Die Band ist gut, keine Frage – aber im Vergleich zu all den vielen Kollegen auch nur guter Durchschnitt. Aber das ist ja auch kein wirklich niederschmetterndes Urteil für eine erst zweijährige Band.
Kai