Kruger - For Death, Glory And The End Of The World Tipp

kruger-fordeath

Stil (Spielzeit):
Post Core (46:15)
Label/Vertrieb (VÖ)
: Listenable Records (26.02.10)
Bewertung:
9/10

Link:
www.kruger.ch
www.myspace.com/krugerband

KRUGER haben angezogen: „For Death, Glory And The End Of The World" klingt noch mächtiger, dunkler und wütender als das großartige Vorgänger-Album „Redemption Through Looseness". Bereits der Opener „The Ox" lässt keine Missverständnisse aufkommen – das Biest ist von der Kette.
Mit Wällen aus groovenden, kraftstrotzenden Riffs, vereinzelt auftretenden episch-atmosphärischen Zwischenspielen und einem Organ wie Donnergrollen (Sänger Renos von Whiskey und Kippen geräucherte Lunge arbeitet am Limit) schaffen die Schweizer eine unheilvolle, beinahe apokalyptische Atmosphäre, die dichter und drückender kaum sein könnte. Die Songs brechen über mich herein wie die brausende See über Kapitän Ahab, lassen mich zum Spielball der Fluten und des ungezähmten Tiers werden, das mich mitreißt aufs offene Meer.

Mit „For Death, Glory And The End Of The World" stehen KRUGER spielerisch und songwriterisch auf Augenhöhe mit Genregrößen wie NEUROSIS und MASTODON. Direkter und aggressiver denn je peitschen die Songs ins Gesicht, an Stoner Rock erinnert anno 2010 so gar nichts mehr, und auch die Arrangements sind in sich schlüssiger. Das Album funktioniert perfekt an einem Stück, und wo beim Vorgänger hier und da noch eine gewisse Leichtfüßigkeit zu hören war oder Kompromisse an die Eingängigkeit gemacht wurden, gibt's heute die volle Kelle – und zwar gekonnt!

Hätte ich mir etwas wünschen können, es wäre ein wenig mehr von diesen wunderbaren, leisen und sehr melodischen Momenten, wie sie Songs wie „Duke Of Nothing" oder „Villains" auszeichnen. Und auch wenn GOJIRAs Jo als Gastsänger bei „Muscle" keine schlechte Figur macht, gerade dieser Song überzeugt mich weniger – hat er doch etwas von der aufgesetzten Schrägheit eines CONVERGE-Querschlägers, auch wenn das stumpfe Geholze zum Titel passt.

Für alles andere aber gilt: Gratulation und Respekt, KRUGER. „For Death, Glory And The End Of The World" wird mit den Köpfen aller Post-Core-Jünger ebenso verfahren wie der weiße Wal mit Ahabs Bein. Ab dafür!
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!