Stil (Spielzeit): Akoustik-Screamo (23:55)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (25.10.09)
Bewertung: 8/10
Link: MySpace
So, mittlerweile liegen mir die Essener THOUGHTS PAINT THE SKY zum dritten Mal vor und ich muss sagen, hier ist wirklich was passiert. Entweder mag ich die Musik jetzt auf einmal, oder die Jungs sind eine ganze Ecke besser geworden. Ich tippe auf letzteres.
Mein größter Kritikpunkt war immer der cleane Gesang, der ja gerne mal außerhalb jeglicher Tonleitern war. Zum einen ist der Gesang besser geworden und zweiten vermeiden sie nun auch viel geschickter solche Stellen. Sie wissen vermutlich mittlerweile einfach auch besser, was sie gut können und was noch nicht so klappt. Die Screams sind nach wie vor ziemlich fies und erinnern mich ein wenig an ANDORRA ATKINS und stehen der Musik einfach gut.
Aber warum erwähne ich extra das mittlerweile ja überproportional genutzte Schreien? Für alle die, die es noch nicht wissen: TPTS machen zwar Screamo, allerdings spielen sie ihn auf Akustikgitarren und erzeugen somit diese Diskrepant, die ihrer Musik einfach etwas Besonderes verleiht. Zusätzlich schaffen sie es damit, verschiedenen Klischees aus dem Weg zu gehen und nicht immer nur auf den gleichen Riffs und Tricks rumzureiten. Allerdings höre ich in dem ein oder anderen Song auch mal einen Verzerrer – woran ich mich bei ihren alten Platten so spontan nicht erinnern kann. Aber egal – bleibt ja trotzdem eine Akustikgitarre. Und die lassen sie ganz schön krachen. Da vermisst man keine Powerchords und sonstwie aufgeblasenen Sound!
Die Band hat sich 2005 gegründet und war seitdem ziemlich umtriebig: über 130 Konzerte und 9 Veröffentlichungen. Und meiner Meinung nach, haben sie sich mit dieser EP so richtig gefunden. Die Songs sind spannend, leben von Gegensätzen – da darf auch mal ein Intro so lang sein, wie bei anderen ein ganzer Song – und ihr Konzept geht voll auf. Es wirkt nicht wie ein Experiment, sondern wie Songs aus einem Guss mit viel Gefühl und Schmerz und guten, deutschsprachigen Texten. Ich hoffe, dass sie dieses Niveau auch beim nächsten Album halten (oder sogar ausbauen?) können!
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