Name - Internet Killed The Audiostar Tipp



Stil (Spielzeit):
Metallischer ChaosCore (77:35)
Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce / Soulfood (16.04.10)
Bewertung: 8,5/10

Link: MySpace

Im ersten Moment mag man ihren Namen ja für einfallslos halten, aber soweit ich lesen konnte, steht das für „New Approach to Martyrs Expressions" und ebenso kann man an die Musik herangehen.

Zunächst klingen sie einfach nach einer weiteren X-beliebigen ChaosCore-Truppe, aber ehrlich gesagt haben die Jungs aus Kalifornien doch manchmal noch etwas mehr zu bieten. Neben den Jazzparts gibt es hier auch eine Blueskomponente, und im Mittelteil der Platte finden sich zwei Stücke, die eigentlich besser unter „Posthardcore" laufen könnten. DILLINGER ESCAPE PLAN, I WRESTLED A BEAR ONCE (minus comichaftem Humor), WAR FROM AHARLOTS MOUTH, THE PSYCHE PROJECT meets HOPESFALL und sogar etwas THRICE fällt mir da erst mal ein. Und dass hier im Vergleich zum oft hektischen Geknüppel und Geschrei die kleine Oase in der Mitte des Albums richtig gut tut und eigentlich den „Fluss" des Albums stark unterbricht.

Auf der anderen Seite ist die bewusste Unterbrechung und das Suchen nach neuen Genres zum Ausweiden als solches ja auch nicht grade neu in dieser Sparte. Und ab und zu fängt Sänger und Gitarrist Wes auch ein wenig an zu nerven...

...Sänger und Gitarrist? Schnell nachgesehen und festgestellt, dass es sich hier tatsächlich um ein Trio handelt. Können die die kranke Scheiße auch live hinbekommen? Teilweise schwer vorstellbar. Denn wie zu erwarten, wird hier der Hörer mit Noten, Riffs und Takten ab und zu einfach überfrachtet. Aber gut, sie üben schließlich schon seit 2003 (seitdem gab es ein Album und ein paar EPs), und sie sie schaffen es auf jeden Fall immer wieder, Überraschungen und Gegensätzlichkeiten einzubauen, die den Songs Charakter geben. Allerdings muss man sich das schon etwas freilegen unter dem ganzen Krach. Kann man definitiv nicht immer hören - trotzdem mehr als beeindruckend, und das Wort "atmosphärisch" ist hier mal wirklich berechtigt!
Kai