Dashboard Confessional – Alter The Ending

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Stil (Spielzeit):
Emopop (60:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Vagrant/DGC/Interscope (02.04.2010)
Bewertung: 7/10 Punkten

Links: http://www.dashboardconfessional.com
http://www.myspace.com/dashboardconfessional

Eins ist ganz klar, Dashboard Confessional polarisieren – die einen lieben den zerbrechlichen, zart romantischen Emopop der Band aus Florida, den anderen geht die teilweise fast weinerliche Stimme von Sänger Chris Carrabba tierisch auf die Nerven. Ich persönlich mag Dashboard Confessional und habe sie 2004 über die deutsche Fersehserie „18 – Allein unter Mädchen“ kennengelernt, in der ihre damalige Single „Hands Down“ als Titelmelodie verwendet wurde.

Im Mittelpunkt der Band steht eindeutig Sänger und Vorzeige Emo-Posterboy Chris Carrabba, der die Band im Jahr 2000 eigentlich nur als Nebenprojekt gründete. Auf den ersten beiden Alben von Dashboard ist Chris nur mit seiner Akustikgitarre zu hören. Den eigentlichen Durchbruch erreichte die Band aber erst 2002 durch ihren Auftritt bei MTV-Unplugged – das dazugehörige Album wurde dann sogar mit Platin ausgezeichnet. Danach ging es mit „A Mark, a Mission, a Brand, a Scar“ erfolgreich weiter und Carrabba setzte außer seiner Akustikklampfe auch mal E-Bass und Schlagzeug ein. Heute liegt nun bereits das sechste Studioalbum „Alter The Ending“ vor mir, welches laut Infozettel der Plattenfirma nicht mehr ganz so melancholisch ausgefallen sein soll, wie die Vorgängerwerke.

Die innere Zerrissenheit und Traurigkeit Carrabbas ist allerdings besonders im gelungenen Opener „Get Me Right“ immer noch zu spüren. Aber dadurch, dass im Laufe des Songs nach und nach die anderen Instrumente einsetzen und der Sound immer mehr wächst, klingt er zum Ende hin schon wesentlich positiver und hoffnungsvoller. Das dann folgende „Until Morning“ kommt fast schon beschwingt daher, obwohl Carrabba textlich auch hier von der üblichen Angst geplagt wird, jemanden zu verlieren, der ihm nahe steht. In Fall von Chris ist das seine Schwester, die letztes Jahr nach einem schweren Unfall ins Koma gefallen ist. Nach diesem gelungenen Auftakt bekommt das Album leider mit dem eher belanglosen „Everybody Learns From Disaster“ und der kitschigen, leicht überproduzierten Single „Belle Of The Boulevard“ einen kleinen Hänger. Letztere gibt es am Ende des Albums allerdings noch einmal in rein akustischer Version zu hören, was dem Song wirklich gut tut. Überhaupt sind die 5 Akustiktracks am Ende der Scheibe ein echtes Highlight, denn sie verleihen den einzelnen Songs wesentlich mehr Tiefe und Glaubhaftigkeit. Aber auch die übrigen Songs von „Alter The Ending“ sind nicht zu verachten: seien es die 3 rockigeren Nummern „I Know About You“, „Alter The Ending“ und „The Motions“, welches mit einem unverschämt poppigen Refrain ausgestattet ist, das wunderschöne „Blame It On The Changes“, das tolle „Water And Bridges“ oder der zuckersüße Lovesong „Hell On The Throat“.

Ich persönlich finde das Album richtig schön, auch wenn die Produktion von Butch Walker häufig zu glatt ausgefallen ist. Die Akustikversionen am Ende entschädigen hierfür und somit bin ich überzeugt, dass Chris Carrabba mit „Alter The Ending“ auch hierzulande wieder einige Herzen erobern wird.