Stil (Spielzeit): Liturgical Metal (47:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Thundering Records/Manitou Music (27.04.07)
Bewertung: 4/10
Link: http://www.amphitryon-music.com
“Auf französisch kann man so wunderbar fluchen…” So ähnlich hieß es im zweiten Matrix-Film. AMPHITRYON sind zwar aus dem Land der Baguettes und Croissants, bedienen sich allerdings bei Ihrer Musik doch der weltgewandteren englischen Sprache. Sie bestehen schon seit elf Jahren, haben allerdings noch nicht mehr als zwei kleine Demos und nun ihr erstes Album „Sumphokeras“ zusammengekleistert.
Laut Info heißt es, dass AMPHITRYON sich in den Gefilden des „Liturgical Metal“ aufhalten, was mein progressives Interesse weckt. Endlich auch mal wieder eine neue Stil-Bezeichnung (ob nun notwendig oder nicht, es passt in diesem Fall durchaus ganz gut).
Zunächst muss ich feststellen, dass ich die Platte beim ersten Durchlauf nicht am Stück hören konnte. Ich habe einfach nicht durchgehalten. Was das jetzt heißen soll? Also: AMPHITRYON geben in ihren liturgischen Metal-Ergüssen nicht gerade den einfachsten Stoff wieder. Die oftmals choral-mäßigen, mehrstimmigen Gesänge mit nicht sehr alltäglichen Melodien werden hinterlegt mit stumpfem Gitarrengeschrubbe. Von Saitenhexerei kann deshalb in keiner Weise die Rede sein. Zur Abwechslung werden abschnittsweise dunkle Growls eingestreut, die aber nicht aggressiv, sondern auch fast „liturgisch“ wirken. Die Experimentierfreudigkeit lässt leider in sämtlichen Teilfraktionen der Truppe zu wünschen übrig – sei es nun die Rhythmusfraktion oder die melodie-gebende.
Auch wenn AMPHITRYON angeben, in klassischem Geiste zu komponieren und dabei Anleihen von MY DYING BRIDE und THERION zu verwenden, klingt das Ergebnis leider nicht sehr überzeugend. Die Idee eines avantgardistisch liturgischen Metals ist grundsätzlich nicht schlecht, aber wenn ich diesen Silberling nicht mal am Stück hören kann, entspricht er nicht einem guten Metalalbum (welcher Stil auch immer). Wer sich allerdings mit einem Glas blutroten Weines und den Lyrics vor Augen aufs Sofa setzt, könnte damit zurecht kommen, sofern er nicht zu schnell ins Land der Träume entfleucht.
Manuel
"Größtenteils harmlos."