Axel Rudi Pell - The Crest



Stil (Spielzeit): Melodic Metal (57:11)
Label/Vertrieb (VÖ): SPV/Steamhammer (23.04.10)
Bewertung: 7,5/10

Link: http://www.axel-rudi-pell.de
Melodic Metal-Anhänger freuen sich über jeden neuen Output von AXEL RUDI PELL, denn sie wissen: Der Mann und seine Band, bestehend aus Sänger Johnny Gioeli, Keyboarder Ferdy Doernberg, Bassist Volker Krawczak und Drumhu..., äh, Drumtier Mike Terrana, liefern beinahe immer hörenswerte CDs ab. Das ist auch bei "The Crest" nicht anders, bei dem es erwartungsgemäß keine Überraschungen zu hören gibt. Ein bisschen sind AXEL RUDI PELL wie AC/DC im melodischen Metalsektor: Man weiß, was einen erwartet, die Songs und Strukturen ähneln sich, und doch ist man irgendwie immer zufrieden.

Nach einem gewohnt geheimnisvoll-mystischen Intro leitet der äußerst eingängige, leicht melancholische Midtempo-Opener "Too Late" das neue AXEL RUDI PELL-Studioalbum ein. "Devil Zone" ist bereits seit längerer Zeit auf der bandeigenen MySpace-Seite zu finden und beginnt mit Johnny Gioelis Gesang und einer Akustikgitarre, bevor AXEL RUDI PELL-typisch der Rest der Band einsteigt und ein melodischer Refrain für Klarheit sorgt und Axel die Gitarre qualmen lässt. Ohrwurmqualitäten besitzt auch das folgende "Prisoner Of Love", während "Dreaming Dead" ein richtiger Stampfer ist, der erstmals durch "Ohohoh"-Chöre im Refrain auffällt und damit neben einer ausladenden Solopassage ein weiteres AXEL RUDI PELL-Trademark präsentiert. Die erste gefühlvolle Ballade, bei der das Piano eine gewichtige Rolle spielt, heißt "Glory Night", die ein wenig schwermütig klingt.
Auch ohne den Titel zu kennen, weckt das nachfolgende "Dark Waves Of The Sea" Erinnerungen an "Oceans Of Time" vom gleichnamigen 1998er ARP-Album. Und richtig, der Song trägt den Untertitel "Oceans Of Time Part II: The Dark Side". Bei acht Minuten Länge weiß der Hörer nun in etwa, was ihn erwartet. Das bekannte Thema wurde etwas umgewandelt, am Ende wird gar die Originalmelodie von "Oceans Of Time" mit eingeflochten. Sehr schöner Track, der auf Konzerten mit dem davor gespielten ersten Part für eine mystische Stimmung sorgen könnte. Das atmosphärische Instrumental "Noblesse Oblige" sorgt für eine gekonnte Atempause, bevor die neue CD der beeindruckenden PELL-Diskografie mit dem getragenen, wunderbar melancholischen "The End Of Our Time" endet, bei dem Gioeli nochmals unter Beweis stellt, dass er aus der Melodic Metal-Szene nicht mehr wegzudenken ist und bei AXEL RUDI PELL neben dem Gitarristen selbst die wichtigste Rolle einnimmt. Das Cover ist einmal mehr sehr stimmungsvoll ausgefallen und harmoniert perfekt mit dem knackig, erstmals vom Gitarristen selbst produzierten Melodic Metal, für den AXEL RUDI PELL seit eh und je steht.

Auch wenn nicht alle Songs von "The Crest" (das übrigens ohne Titelsong auskommen muss) herausragend sind ("Burning Rain" beispielsweise ist nur müder ARP-Durchschnitt), ist dem Wattenscheider und seiner bewährten Band erneut ein starkes Album gelungen. So darf es gerne noch ein paar Jährchen weiter gehen.
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...