Jorn - Dio Tipp

Jorn_-_Dio

Stil (Spielzeit): Metal (66:26)
Label / Vertrieb (V.Ö.): Frontiers Records /Soulfood Music (02.07.10)
Bewertung: 9,5/10

Link: http://www.jornlande.com
JORN LANDE braucht sich wirklich nicht den Vorwurf machen zu lassen, aus dem Tod von Ronnie James Dio Kapital schlagen zu wollen, wie dies so manche andere Künstler leider tun, denn 1. war das Album „Dio" schon lange vor Ronnies Tod in der Mache, und 2. hat Jorn niemals einen Hehl aus seiner Bewunderung für den kleinen Mann mit der Riesen Stimme gemacht. Schon zu Beginn seiner Karriere hat er in etlichen Interviews zu Protokoll gegeben, dass er sein größtes Vorbild und sein Antrieb war, selber zum Mikrofon zu greifen.

Nicht nur deshalb sind die 13 Songs von „Dio" für mich die glaubhafteste Würdigung für das Schaffen des Ronnie James Dio, der ja bekanntermaßen am 16. Mai 2010 den Kampf gegen den Krebs verloren hat, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass Jorn Lande die Songs des Meisters förmlich aufs Organ geschrieben sind.
Aber der erste Song des Albums lautet „Song For Ronnie James", ist von Jorn Lande geschrieben worden, und ich denke, er hätte seine Bewunderung nicht besser ausdrücken können. Der Titel geht ganz tief unter die Haut, und ist unter anderem immer wieder mit Textpassagen aus DIO Songs gespickt. Unglaublich, dass dieser Song ebenfalls bereits vor dem Tod Dios fertig geschrieben war, und jetzt im Nachhinein eine völlig andere Bedeutung bekommt.
Auch an der nachfolgenden Auswahl der Songs, die Jorn und seine Mitstreiter covern, lässt sich absolut nichts aussetzen, auch wenn man gerade bei einem Künstler mit diesem enormen Backkatalog immer Songs vermissen wird. Die meisten Songs sind aus der DIO Ära ( u.a. „Invisible", Shame On The Night", „Push", „Don't Talk To Strangers", „Sacred Heart"), er macht aber auch nicht vor Klängen aus der alten RAINBOW Tagen („Kill The King") halt, und natürlich findet auch BLACK SABBATH seinen Platz („Lonely Is The World / Letters From Earth").

Die Songs halten sich alle nahe am Original, aber trotzdem schafft es Jorn, ihnen immer wieder seinen eigenen Stempel aufzudrücken, ohne das die Titel ihre zum Teil über Jahrzehnte bestehende Faszination dabei verlieren. Er ist einfach ein Sänger, der die Songs eines Ronnie James Dio singen KANN. Das wird auch durch die Tatsache bestätigt, dass er von Tony Iommi zum Tribute Konzert von BLACK SABBATH eingeladen wurde, um die Songs live zu singen.
Für mich sind alle Songs dieser Scheibe potentielle Anspieltipps, aber muss gestehen, dass ich mich sehr gefreut habe, dass mit „Sacred Heart" mein absoluter Lieblingssong von DIO mit auf diesem Tribute gelandet ist, und dann auch noch in einer atemberaubenden Version.
Auch mit der Coverartwork hat man sich sehr viel Mühe gegeben, denn es wurden viele Kleinigkeiten von alten DIO Scheiben eingearbeitet. So ist zum Beispiel der Rabe vertreten, der auf der einen Schulter die Kette vom „Holy Diver" Album trägt, in der anderen Hand das Zepter vom „Masters Of The Moon" hält.

Fazit: Wer sich wirklich ein glaubwürdig und musikalisch absolut herausragendes Tribute Album zu RONNIE JAMES DIO zulegen möchte, sollte sich ohne Frage „Dio" von JORN entscheiden. Leider dienen viele der anderen Alben, die jetzt schnell und lieblos auf den Markt geschmissen werden einzig und alleine nur der Geldscheffelei, und haben mit dem eigentlichen Sinn eines Tribute-Albums wenig zu tun. Für mich ist „Dio" nicht nur deshalb ein Pflichtkauf, denn auf diesem Album wird einem aufgrund der hochwertigen musikalischen Umsetzung mal wieder deutlich, was für Hymnen und musikalische Perlen uns dieser Ausnahmesänger hinterlassen hat. Alle Pommesgabeln nach oben! 

Tracklist:
01. Song For Ronnie James
02. Invisible
03. Shame On The Night
04. Push
05. Stand Up And Shout
06. Don't Talk To Strangers
07. Lord Of The Last Day
08. Night People
09. Sacred Heart
10. Sunset Superman
11. Lonely Is The Word - Letters From Earth
12. Kill The King
13. Straight Through The Heart (Live)

Beteiligte Musiker:
Jørn Lande - Lead Vocals
Willy Bendiksen - Drums
Tore Moren - Guitars
Jgor Gianola - Guitars
Tor Erik Myhre - Guitars
Nic Angileri - Bass