Crystal Tears - Generation X

Crystal_Tears_-_Generation_X

Stil (Spielzeit):
Melodic Power Metal (42:17)
Label / Vertrieb (V.Ö.): 7Hard / H'art (18.06.2010)
Bewertung: 6/10

Link: http://www.myspace.com/crystaltearsgr
CRYSTAL TEARS stammen aus Griechenland und wurden in den späten 90ern von Drummer Chrisafis Tantanozis gegründet. Nachdem die Band drei vielversprechende Demos eingespielt hatte, war es im Jahr 2006 endlich soweit, und ihr Debütalbum „Choirs Of Immortals" erblickte das Licht der Welt. Damals stand hinter dem Mikro mit Natasa Pandreia noch eine Frau mit einer ziemlich eindringlichen, fast schon räudigen Stimme, die dem Album einen sehr rauen Stempel aufdrückte. Auch wenn das Album recht gut bei den Medien ankam, verschwand die Band ein bisschen von der Bildfläche, was wohl auch damit zu tun hatte, dass Drummer Chrisafis seinen Armeedienst ableisten musste.
Mit „Generation X" und einem neuen Sänger, der in der Szene kein Unbekannter ist, melden sich die Griechen jetzt eindrucksvoll zurück. Ian Parry heißt der neue Mann hinter dem Mikro, und dürfte vielen durch seine Arbeit mit VENGEANCE, ELEGY oder auch HAMMERHEAD bekannt sein. Zusammen mit Dimitris Goutziamanis (Guitars), Stratos Dionisopoulos (Bass) haben Drummer Chrisafis und Sänger Ian Parry zehn Songs eingespielt. Auch mit der Wahl ihres Produzenten machte die Band einen weiteren Schritt in Richtung Professionalität, den hinter dem Mischpult saß kein Geringerer als R.D. Liapakis, der schon Alben von MYSTIC PROPHECY oder ORDEN OGAN den letzten Schliff gab.

Vom Songwriting her, für das fast ausschließlich Chrisafis verantwortlich war, beschreiten die Griechen nicht unbedingt einen originellen Weg, denn die Songs sind alle ziemlich nach demselben Strickmuster angelegt. Auch wenn Titel wie „Nightmare Serenade", welcher zusätzlich als Bonusvideo auf dem Album vertreten ist, „Crystal Tears" oder „The Generation X" richtig gut nach vorne gehen, fehlte mir doch zu oft ein Überraschungsmoment, bei dem man richtig aufhorcht.
Musikalisch solide, aber nicht außergewöhnlich, und daran ändert auch Sänger Ian Parry nichts, der eine gewohnt gute Leistung abliefert. Aber vielleicht war es ja auch gerade der Sängerwechsel, der den Hauptsongwriter Chrisafis dazu bewogen hat, eher auf Nummer Sicher zu gehen, als das ein oder andere mal in die Trickkiste zu greifen, was dem Album bestimmt gut getan hätte.
Auch wenn Ian Parry mit Sicherheit qualitativ weit vor Vorgängerin Natasa liegt, hat sich durch seine Verpflichtung natürlich auch die Erwartungshaltung erhöht. Und der können CRYSTAL TEARS nicht unbedingt gerecht werden.

Fazit: CRYSTAL TEARS haben sich zwar professionell verstärkt, auf die Songs an sich wirkt sich das aber nicht unbedingt positiver aus, denn ich hatte das Gefühl, dass sich die Formation irgendwie noch nicht so richtig gefunden hat. Die berechtigte Hoffnung besteht aber, dass sich dieser Zustand spätestens beim nächsten Album ändert, wenn die Band in dieser Besetzung die Chance bekommt, länger zusammen zu arbeiten. Vielleicht sollte das Songwriting in Zukunft auch auf mehrere Schultern verteilt werden. Dem Abwechslungsreichtum würde das sicher zugutekommen.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out