Quartz - Stand Up And Fight (Re-Release)

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Das Cover des QUARTZ-Zweitlings "Stand Up And Fight" ist stark MANOWAR-verdächtig. Die Amerikaner hätten den Burschen mit Schild und Morgenstern vermutlich jedoch mit drei mal mehr Muskeln versehen. So oder so ist das Cover nicht wirklich ansehnlich und steht glücklicherweise in keinem Verhältnis zur Musik. Die Briten werden wohl eher eingefleischten NWoBHM-Allessammlern als Otto Normal-Musikhörern etwas sagen, doch auch "Normalos" sollten sich den Re-Release von "Stand Up And Fight" mal genauer ansehen (oder eher anhören), wenn sie etwas mit traditionellem Metal aus Großbritannien anfangen können.

Wie auch FIST, deren Debüt gleichzeitig mit diesem Output wiederveröffentlicht wurde, standen QUARTZ 1980 bei der großen Plattenfirma MCA unter Vertrag. Die ist nach dem drei Jahre zuvor veröffentlichtem Debüt auf das Quartett aufmerksam geworden und veröffentlichte "Stand Up And Fight" schließlich unter ihrem Banner. Ihre Qualität stellen QUARTZ bereits mit dem flotten, knackigen Opener "Stand Up And Fight" unter Beweis. Bei "Can't Say No To You" handelt es sich um eine entspanntere, im letzten Drittel ausladende Ballade, die genau wie die anderen sieben Albumtracks sehr viel Spaß macht, aber eher im Rock- als Metalbereich anzusiedeln ist. Mit flottem Tempo und Gitarrenleads beginnt "Revenge", das mit einem tollen Break überrascht. "Stoking Up The Fires Of Hell" zeichnet sich durch die BLACK SABBATH-artigen Riffs und eine spannungsgeladene Atmosphäre aus. Nicht nur in "Rock 'N' Roll Child" zeigen die Gitarristen Mick Hopkins und Geoff Nicholls schließlich, dass sie zur ersten Riege der Sechssaiter gehören – oder besser gehörten, denn die Veröffentlichung dieser kleinen NWoBHM-Perle ist wie bereits gesagt schon 30 Jahre her. Erwähnenswert ist auch noch "Questions", das flott nach vorne rockt und einmal mehr einen sehr melodischen Refrain bietet. Mit ausladenden Instrumentalpassagen wie in "Wildfire" macht die Band zusätzlich Eindruck. Der remasterte Sound der goldenen CD macht sich bemerkbar, denn auch, wenn "Stand Up And Fight" selbstredend nach Achtzigern pur klingt, könnte sich manch moderne Band eine Scheibe von dem warmen Klang des Albums abschneiden.

Metal Mind hat der auf 2000 Stück limitierten und nummerierten Wiederveröffentlichung einen Bonustrack namens "Circles" spendiert, der 1977 aufgenommen wurde und mit Gastengagements von Brian May (QUEEN) und Ozzy Osbourne (bei den Backing Vocals) eine kleine Rarität darstellt und sich zudem perfekt in den Sound der zweiten Scheibe einfügt. Dieses NWoBHM-Kleinod sollte man als Fan der Phase kennen, und auch Unwissende werden sich über das starke, traditionelle Rock-/Metalmaterial freuen.