Ruffians - Desert Of Tears




Stil (Spielzeit): Heavy Metal (45:58)

Label/Vertrieb (VÖ): Metal Heaven / Soulfood Music (20.10.06)

Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.ruffians.org

Im Dezember 1983 debütierten RUFFIANS im Mabuhay Gardens, dem angesagtesten Club in San Francisco. Die Band war zuvor von den Freunden Craig Behrhorst, Luke Bowman und Chris Atchison aus der Taufe gehoben, und kurze Zeit später um Dan Moure und die Sängerlegende Carl Albert verstärkt, und zur vollen Bandstärke aufgestockt worden. 
1985 veröffentlichten sie ihr Debütalbum, welches in der Bay Area, Europa und Japan wie eine Bombe einschlug. Unzählige Shows unter anderem mit SAXON, QUEENSRYCHE, DOKKEN, Y&T und SLAYER folgten. 
Trotzdem entschloss sich Carl Albert, die Band Ende 1985 zu verlassen. Nach etlichen Auditions fiel die Wahl auf Rich Wilde als neuen Shouter aber trotz einer stetig wachsenden Fangemeinde löste sich die Band allerdings im Jahr 1989 ganz auf. 

Eine sehnlichst erwartete Reunion fand erst 15 Jahre später, auf dem Bang Your Head Festival in Balingen statt, und die Band wurde von den treuen Fans, die sie nie vergessen hatten, wie ein Headliner gefeiert, was wohl den endgültigen Ausschlag gab, RUFFIANS wieder neues Leben einzuhauchen. 

Das Resultat hört auf den Namen „Desert Of Tears“ und ist schlicht und ergreifend Heavy Metal pur. Elf Ohrwürmer von Metal Hymnen hauen einem die Kalifornier um die Ohren, und es treibt einem wirklich fast die Tränen in die Augen vor Freude. 
Bei vielen Bands sind Reunions ja so überflüssig wie Georg Bush, aber hier trauert man wirklich den Jahren nach, in denen uns RUFFIANS so viele geniale Songs hätte geben können. 
Die Gitarrenfraktion um Craig Behrhorst und Chris Atchinson legen los wie die Feuerwehr, und schaffen dieses typische Heavy Metal Fundament, auf dem sich Rich Wilde mit seiner kraftvollen Stimme so richtig austoben kann.
 „I Believe“ und „Running Blind“ zeigen direkt zu Beginn, wie sich Heavy Metal anno 2006 anhören sollte, nämlich kräftig, stampfend und trotzdem mit ganz viel Melodie. Bei „The Day Of The Champion“ schalten sie, was die Geschwindigkeit angeht, einen Gang zurück, ohne dabei an Durchschlagskraft zu verlieren. 
Das ganze Album klingt wie aus einem Guß, ist optimal abgemischt, aber trotzdem rau und mit vielen Ecken und Kanten. Im Grunde ist der einzige Track, der mir nicht so gut gefällt die Ballade „It Ain’t Over“. 
Ansonsten ist das Album ein einziger Rocker ohne irgendwelche Ausfälle. Besonders gut haben mir „Chosen One“ und der Titeltrack „Desert Of Tears“ gefallen. 

Fazit: RUFFIANS knüpfen da an, wo sie 1987 aufgehört haben, verbinden den Old School Heavy Metal mit einem zeitgemäßen Sound, und bestechen vor allem durch ein sehr gelungenes und durchgehen starkes Songwriting. Mit „Desert Of Tears“ werden sie die Hoffnungen ihrer alten Fans erfüllen und Neue dazu gewinnen. Klasse!
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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